EC-Karten-Manipulation: So schützt man sich vor den Betrügern

Die EC-Karte ist nicht nur bei Reisenden ein beliebtes Zahlungsmittel. Auch Betrüger und Diebe schätzen die kleinen Plastikkarten. In diesem Jahr droht sogar ein neuer Rekord bei Manipulationen an Geldautomaten in Urlaubsländern, warnt das Bundeskriminalamt (BKA). Und den Schaden muss meist der Betrogene selbst tragen. Wer die Tricks der Gauner kennt und ein offenes Auge hat, der erspart sich Ärger und Schaden.

Die Maschen: Ein hauchdünner Plastikrahmen, den Diebe im Einfuhrschlitz des Geldautomaten untergebracht haben, lässt die Karte stecken bleiben, mit Lesegerät und Minikamera kommen die Gauner an die Geheimdaten.

Vorsichtige sehen sich daher im Ausland erst einmal mehrere Geldautomaten an. So wissen Sie, wie Kartenschlitze und Tastaturen am Ferienort aussehen. Außerdem gilt noch mehr als zuhause: Die Eingabehand sollte man mit der anderen Hand abdecken. So hat zumindest die Minikamera keine Sicht auf die Tastatur. Hilfe von fremden Personen sollte man grundsätzlich höflich, aber bestimmt ablehnen.

Auch beim Bezahlen an der Tankstelle, im Supermarkt und im Kaufhaus sollte man auf Sichtschutz achten, Kartendiebe schlagen am häufigsten in Geschäften und Kaufhäusern zu. Danach folgen Einbrüche in Autos und Ferienwohnungen. Am sichersten liegt die EC-Karte im Safe. Hat man sie dabei, bewahrt man sie besser getrennt vom Geldbeutel auf.

Falls man trotz aller Vorsicht Opfer eines Kartendiebes geworden ist, muss man schnell handeln. Sofort nach dem Diebstahl sollte man die Karte sperren lassen. Dazu reicht ein Anruf beim kostenlosen Notruf 116 116, der rund um die Uhr an allen Wochentagen erreichbar ist. Aus dem Ausland wählt man die 0049/116 116, muss aber die regulären Gebühren bezahlen. Sollte diese Hotline nicht erreichbar sein, steht zusätzlich die Rufnummer 0049/30/40 50 40 50 bereit. Sperren lassen kann man Maestro/EC-Karten, Sparkarten, Bankkarten, Geldkarten und Online-Banking-Accounts aller deutschen Kreditinstitute sowie Kreditkarten von Visa, Mastercard, American Express, Diners Club, Euro-Kartensysteme und JCB.

Da das Gegenüber bei Sperr-Hotlines meistens ein Sprachcomputer ist, sollte man sehr deutlich sprechen und die vom Sprachcomputer wiederholten Angaben überprüfen. Besonders Vorsichtige rufen zusätzlich bei ihrer Bank an. Denn bereits ein Dreher bei der Bankleitzahl kann bei den Servicenummern dazu führen, dass trotz Anruf die Karte nicht gesperrt wird.

Wer den Diebstahl nicht meldet, der muss auf jeden Fall für den finanziellen Schaden aufkommen. Selbst wer den Verlust sofort meldet, kommt nicht ohne Kosten davon. Denn für den bis zur Meldung entstandenen Schaden muss der EC-Karteninhaber bis zu einer Höhe von 150 Euro haften. Wer grob fahrlässig gehandelt hat (PIN in der Geldbörse, Karte im Auto, Tasche an einer frei zugänglichen Garderobe), haftet unbegrenzt für seinen Schaden.