Der Hund ist stets ein treuer Begleiter, auch im Urlaub. Alles Wissenswerte - von Impfungen bis Transport
Bei der Frage, ob der Hund mit in den Urlaub soll, stellen sich viele Fragen: Wie sollen wir ihn transportieren? Darf das Haustier überhaupt einreisen? Was dürfen wir keinesfalls vergessen? Hier die wichtigsten Antworten.
Ausweis: Seit 2004 brauchen Hunde einen Heimtierausweis, um innerhalb der EU auf Reisen zu gehen. Den Ausweis stellt jeder Tierarzt aus. Darin stehen alle Daten zu Tier und Besitzer sowie eine Bestätigung über eine aktuelle Tollwutimpfung. Zudem muss das Tier per Tätowierung oder Mikrochip gekennzeichnet sein. Wichtig: Ab 2011 gilt nur noch der Mikrochip! Für Reisen außerhalb der EU sollten Urlauber rechtzeitig die Einreisebestimmungen des Urlaubslandes erfragen. Zum Teil ist ein Gesundheitszeugnis erforderlich. Ob innerhalb oder außerhalb der EU: Bestimmte Kampfhundarten dürfen in manche Länder nicht einreisen – etwa der Pit-Bull-Terrier in die Niederlande.
Impfbestimmungen: Spätestens 30 Tage vor Abreise muss Ihr Hund innerhalb der EU gegen Tollwut geimpft worden sein. Welpen unter drei Monaten sind meist noch nicht geimpft, bekommen bei der Einreise aber keine Probleme. Ausnahmen sind Großbritannien, Malta, Irland und Schweden. Hier müssen Sie eine Behandlung kurz vor der Abreise gegen Zecken und Bandwürmer für die Welpen vorweisen. Für Länder außerhalb der EU gilt: Rechtzeitig beim Konsulat informieren.
Hundekoffer: Neben wichtigen Dokumenten wie dem Impfpass, der Versicherungsnummer sowie den Kontaktdaten Ihrer Haftpflichtversicherung gehören unbedingt die Leine, Futter, eine Decke sowie ein Kauknochen in den Hundekoffer. In manchen Ländern muss der Hund beim Stadtbummel einen Maulkorb tragen. Auch eine kleine Reiseapotheke ist Pflicht: Das Floh- und Zeckenhalsband schützt Ihr Tier vor der Hunde-Malaria. Die durch Sandmücken übertragbare Immunschwächekrankheit Leishmaniose kann tödlich enden. Schützen kann man sein Tier mit speziellen Tropfen oder einem Halsband.
Auto: Die wichtigste Regel: Lassen Sie Ihren Hund im Sommer nie alleine im Auto! Jedes Jahr sterben hunderte Hunde einen qualvollen Hitzetod im aufgeheitzten Fahrzeuginneren. Ansonsten ist das Auto aber das hundefreundlichste Verkehrsmittel – vorausgesetzt der Hund kann sich drehen und wenden. Autofahrer sind nach Paragraf 23 der Straßenverkehrsordnung verantwortlich für die Sicherheit der Ladung, also auch für das Haustier. Das bedeutet: Sichern Sie Ihr Tier mit Trenngittern, einem eigenen Sicherheitsgurt oder einer Transportbox. Während der Fahrt sollten Sie etwa alle zwei Stunden eine Pause einlegen, um Ihrem Hund einen Auslauf zu gewähren. Ausreichend Trinkwasser ist selbstverständlich.
Vier-Pfoten-Passagiere
INFO:
Folgende Internetseiten liefern Infos über das Reisen mit Hund sowie zu vielen Ferienwohnungen und Hotels innerhalb Deutschlands und Europas, in denen Hunde willkommen sind: www.hundeurlaub.de , www.urlaub-mit-hund.de
Zug: Hunde bis zur Größe einer Hauskatze können in einem Transportbehälter gratis mit der Bahn reisen. Größere Hunde müssen angeleint und mit Maulkorb versehen den gleichen Fahrpreis bezahlen wie Kinder unter 15 Jahren. Die wichtigste Voraussetzung ist aber, dass Ihr Hund sich im Abteil gut verhält. Hauptreisezeiten am besten meiden, denn viele Menschen bedeuten für einen Hund viel Stress. Längere Strecken sind am besten so zu buchen, dass ausreichend Umsteigemöglichkeiten oder Zwischenstopps für kurze Spaziergänge möglich sind. Nehmen Sie Rücksicht auf Mitreisende: Wenn jemand Probleme mit Ihrem Hund hat, wechseln Sie einfach das Abteil.
Schiff: Auf Fähren gibt es je nach Länge der Überfahrt und je nach Zielland ganz unterschiedliche Bestimmungen. Manchmal darf der Hund angeleint mit an Bord, manchmal muss er die Zeit im Auto verbringen. Es gilt, sich vorher bei der Reederei zu informieren. Wichtig: Tüten für den Hundekot einstecken.
Flugzeug: Die eindeutig stressigste Reiseart für einen Hund. Während kleinere Hunde bis zu acht Kilogramm Gewicht in einer Tasche oder Box in der Kabine mitreisen dürfen, müssen größere Hunde in eine Transportbox im Frachtraum. Die Box wird entweder von der Fluggesellschaft gestellt oder man bringt eine eigene mit. Wenn Sie Ihre eigene Box kaufen, macht es Sinn, Ihr Tier frühzeitig daran zu gewöhnen. Da es auf jedem Flug nur begrenzt Plätze für Tierboxen gibt, sollten Sie rechtzeitig buchen. Zu beachten sind auch die Ein- und Ausreisebestimmungen des jeweiligen Landes. Sollten Sie Ihrem Hund diesen Stress ersparen wollen: Die örtlichen Tierschutzvereine organisieren die Aktion "Nimmst du mein Tier, nehm' ich dein Tier". Das Prinzip: Tierhalter betreuen ihre Haustiere gegenseitig bei Reisen der anderen Partei.