Clevere Fluggäste finden den Weg in die komfortablen VIP-Bereiche ohne teures Ticket

Airport-Lounges sind die ruhigen Oasen im Chaos des modernen Flugverkehrs. Abseits des Trubels empfangen den Reisenden ein freundliches Lächeln, ein Drink und ein bequemer Sessel. In erster Linie sind die Ruhezonen zwar für die Besitzer von Businessclass-Tickets gemacht. Doch was kaum einer weiß: Gegen Bezahlung ist man auch mit Billigticket willkommen.

Egal, ob „Europa Lounge” oder „Atlantic Lounge” in München, „Sky Club” in Frankfurt, „Airport Lounge” in Hamburg oder die „Hugo-Junkers-Lounges” in Düsseldorf und Berlin: Für Preise zwischen 16 Euro (Düsseldorf) und 24 Euro (München), ist jeder ein gern gesehener Gast, hat Zugang zu Telefon und Internet, niptt an Gratis-Softdrinks und lässt sich gepflegt nieder. Den Zutritt kann man schon vorab im Internet buchen: Dienstleister wie Loungepass.com reservieren Lounges zu Preisen ab 20 Euro in mehr als 100 Flughäfen weltweit, in Deutschland: Berlin, Frankfurt und München. Sogar 13 deutsche Flughäfen bietet Prioritypass.com, man muss aber erst mal für 99 Euro Mitglied werden. Reisende mit Kreditkarte sparen sich oft auch diese Gebühren.

Lounge ist aber nicht gleich Lounge. Die meisten Gesellschaften machen da feine Unterschiede. Eine besonders komplizierte Regelung hat sich die Lufthansa einfallen lassen: Sie achtet streng auf Klassentrennung und unterhält nicht weniger als drei Lounge-Typen. Nur den feinen Firstclass-fliegern, VIPs und HONs ab 150 000 Meilen Jahresflugleistung ist die Senator-Lounge vorbehalten. Wer eine Frequent Traveller Card in der Tasche hat, also mindestens 35 000 Meilen mit Lufthansa fliegt, der muss sich mit den einfacheren Frequent-Traveller-Lounges begnügen. Als dritte Variante gibt es die Businessclass-Lounges für Kunden ohne Status, aber mit teurem Ticket.

Doch auch die edelste Variante ist käuflich. An den Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, München und Stuttgart lässt sich ein VIP-Status ganz einfach buchen: Im Rundumservice ist alles enthalten, was man sonst nur von echten VIPs kennt. Während die anderen Fluggäste Schlange stehen, wird einem das Auto geparkt, eine Limousine rollt zum individuellen Sicherheitskontrolle und zur Lounge. Ein Betreuer übernimmt die Check-in-Prozedur und kümmert sich ums Gepäck. Nach einem Glas Champagner bringt die Limousine den wichtigen Gast direkt zum Flugzeug. Der Preis für die Sonderbehandlung ist relativ moderat: Zwischen 190 (München) und 275 Euro (Frankfurt) kostet es, einmal VIP zu sein. Ab der zweiten Person wird es sogar bedeutend billiger. man zahlt nur noch 30 oder 100 Euro drauf.