Frankfurt/Main. Wer zu spät am Check-in-Schalter erscheint, muss die Konsequenzen selbst tragen. Die Airline muss den Schalter nicht wieder öffnen.
Wer erst nach dem Schließen des Schalters am Flughafen erscheint, hat Pech gehabt. Die Fluggesellschaft ist nicht gehalten, den Schalter wieder zu öffnen oder den Check-in anderweitig zu ermöglichen.
Verpasst der Fluggast seine Maschine und muss auf eigene Kosten einen neuen Flug buchen, trägt er die Kosten dafür selbst. Das hat das Landgericht Frankfurt klargestellt. Über das Urteil berichtet die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht in der Zeitschrift "ReiseRecht aktuell".
Verspätung wegen eines Anschlags
In dem verhandelten Fall (Az.: 2-24 O 95/15) ging es um eine Reisegruppe, die von Beirut zurück nach Stuttgart fliegen wollte. Die Hauptstraße zum Flughafen war wegen eines Anschlags gesperrt, so erschien die Gruppe erst 30 Minuten vor dem geplanten Abflug am Check-in-Schalter. Dieser war bereits geschlossen. Die Fluggesellschaft sei nicht in der Pflicht gewesen, diesen wieder für die Gruppe zu öffnen, so das Gericht.
Auch gebe es keine Verpflichtung, einen Check-in-Schalter so lange offen zu halten, wie der Flug auf den Anzeigetafeln des Flughafens angezeigt wird. Unerheblich war auch, dass der Flug erst mit 25 Minuten Verspätung abhob. Die Betriebsabläufe ließen es nicht zu, den Schalter entsprechend länger offen zu halten. (dpa)