Heviz. Der Heilsee “Tófürdő“ in Ungarn ist eine geologische Kuriosität. Der 4,4 Hektar große See liegt auf einem Bett aus Torf und wird gleichzeitig von heißen und kalten Wasserquellen genährt. 2013 zählte die Touristeninformation über eine Million Übernachtungen an der zweitgrößten Themalquelle der Welt.

Lustig sehen sie aus, die vielen Türmchen auf den Badehäusern. Dieser Baustil ist typisch für das Seebad Heviz in Ungarn. „Tófürdő“ steht über dem Eingang, der von zwei Türmchen eingerahmt ist und von zwei Drachen bewacht wird. Über lange Stege gelangt man in das warme, türkisfarbene, mit Seerosen bedeckte Heilwasser. War Heviz früher ein kleiner, verträumter Kurort im Schatten alter Bäume, so ist er heute zu einem internationalen Bad angewachsen. „Über eine Million Übernachtungen wurden im Jahr 2013 registriert. Wobei im Mittelpunkt die zweitgrößte Thermalquelle der Welt steht, in der man baden kann“, sagt Laura Horváth-Sarródi von der Tourist Information.

Das Wasser bleibt durchgehend sauber

Der 4,4 Hektar große Heilsee ist eine geologische Kuriosität. Er liegt in einem Bett aus Torf und wird von kalten und warmen Wasserquellen genährt. Diese entspringen einer engen Höhle in 38 Metern Tiefe. Die Temperatur fällt im Winter nicht unter 23 Grad und im Sommer werden bis zu 36 Grad erreicht. Das Wasser erneuert sich innerhalb von dreieinhalb Tagen vollständig und bleibt so durchgehend sauber.

Eine Ausstellung im hiesigen Museum gibt Einblicke in die lange Siedlungsgeschichte der Ortschaft und die Entstehung des Thermalsees. Archäologische Funde belegen, dass schon die alten Römer die wohltuende Wirkung des Wassers zu schätzen wussten: Römische Münzen im See und Überreste einer Siedlung aus der römischen Kaiserzeit wurden hier gefunden. Der Badebetrieb in der heutigen Form besteht seit über 200 Jahren.

Großes Freizeitangebot

Wellness für die Gelenke wird in diesem kleinen Badeort mit seinen rund 5000 Einwohnern groß geschrieben. Für Aktivurlauber gibt es ein großes Freizeitangebot. Neben Nordic Walking, Reiten, Golf oder Ballonfahrten sind Segway- und Hebi-Touren neu im Angebot, wobei die Hebi-Bikes für die Benutzung innerhalb der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ein besonderes Angebot gibt es für die Gäste von Oktober bis in den Winter: Eine Kanufahrt auf dem Abflusskanal des Sees, der schließlich in den Balaton mündet.

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Landschaftlich hat die Umgebung einiges zu bieten. Der See selbst ist von einem Schutzwald umgeben, der ein wichtiger Teil des Ökosystems ist. Nicht weit entfernt ist der Balaton (Plattensee) und am Kis-Balaton (kleiner Plattensee) erstreckt sich ein riesiges Naturschutzgebiet. Und wer es lieber unterirdisch mag, der kann das etwa 30 Kilometer entfernte dreistöckige Höhlensystem in Tapolca per Paddelboot erkunden. Ein Naturdenkmal, geformt von vulkanischen Kräften, erwartet Besucher in Badacsony. Schon von weitem sieht man die bis zu 70 Meter hohen Basaltorgeln.

Wild aus der traditionellen ungarischen Küche

Die traditionelle ungarische Küche bietet insbesondere Wild-Spezialitäten zu günstigen Preisen an. Die beleuchteten Keller und Restaurants in den Weinbergen laden zum Verweilen ein. Produkte aus der Region werden auf einem Bauernmarkt angeboten – dreimal in der Woche. „Die meisten unserer Besucher kommen aus dem deutschsprachigen Raum und jedes Jahr wieder“, so unsere Gastgeber Eva uns Jozsef. Denn hier lässt sich ein Urlaub idealerweise mit einer Badekur verbinden. Das heißt Entspannung nicht nur für die Gelenke, sondern auch Erholung für Körper und Seele.