Essen. Ryanair setzt künftig nicht nur zunehmend auf Qualität und Geschäftsreisende, sondern möchte zudem möglichst bald auch am Düsseldorfer Flughafen starten und landen. Denn der Flughafen hat die beste Anbindung an die Metropolregion Rhein-Ruhr. Der Standort Weeze allein bietet kaum Perspektiven.

Die Nachricht hinter der Nachricht ist manchmal viel spannender. So wie in diesem Fall. Da hält Ryanair eine Pressekonferenz am Flughafen Weeze ab und gibt dort den neuen Sommerflugplan für den Provinzflughafen am Niederrhein bekannt. Zeitgleich zitiert ein britischer Fachdienst aus einem Gespräch mit dem Ryanair-Vertriebschef, der sich über die neue Strategie seines Unternehmens auslässt.

Demnach sei es nur konsequent, wenn die irische Airline, die zunehmend auf mehr Qualität und Geschäftsreisende setzt, möglichst bald auch am Flughafen Düsseldorf starten und landen würde. Für Ryanair und auch für den Flughafen wäre dies eine echte Sensation. Träfen doch zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Hier der aggressive Billigflieger, dort der (teure) Premiumflughafen mit bester Anbindung an die Metropolen der Rhein-Ruhr-Region.

Harte Realität der Günstigflieger

Dennoch würde die ungewohnte Liaison durchaus Sinn ergeben. Spätestens mit dem weitgehenden Rückzug der Lufthansa zu Gunsten von Germanwings ist der Flughafen Düsseldorf ohnehin schon in der harten Realität der Günstigflieger angekommen. Und Ryanair hat längst erkannt, dass am Standort Weeze kein Wachstum mehr zu erwarten ist, schon gar nicht im Segment der Geschäftsreisenden.

Fragt sich nur, welche der beiden Parteien den ersten Schritt wagt. Düsseldorf betont selbstbewusst, dass Ryanair noch keine Anfrage nach entsprechenden Abflugmöglichkeiten gestellt habe. Ergänzt aber im selben Atemzug, dass man natürlich für Gespräche offen sei. Der Ball ist also ab sofort im Spiel. Spannend zu sehen, wer die nächste Rolle rückwärts hinlegt.