Hamburg. Immer mehr Arbeitsnehmer schaffen es, die Arbeitszeit von ihrer Urlaubszeit zu trennen. So eine repräsentative Umfrage der DAK. Besonders der Verzicht auch das Smartphone und das Internet hätte zur Erholung in den Ferien beigetraten. Rund 1015 Menschen, die bereits im Urlaub waren, wurden befragt.
Urlaubszeit ist keine Arbeitszeit: Job und Ferien klar zu trennen, scheint sich nach einer aktuellen Umfrage allmählich in der Bevölkerung durchzusetzen. Jeder dritte Sommerurlauber erklärte, der Verzicht auf Handy oder Internet habe besonders zur Erholung beigetragen, heißt es im "Urlaubsreport 2014" der DAK-Gesundheit. Demnach konnte die große Mehrheit der Menschen in Deutschland die Sommerferien richtig genießen: Neun von zehn Befragten sagten, sie hätten sich gut oder sehr gut erholt.
"Im Vergleich zu identischen DAK-Studien der Vorjahre war die Erholung 2014 bislang am größten", sagte Sprecher Rüdiger Scharf. Besonders gut entspannen konnten sich den Angaben zufolge die 45- bis 59-Jährigen - und die Menschen in Ostdeutschland. Die meisten Probleme beim Ausspannen hatten dagegen die 30- bis 44-Jährigen - und die Menschen in Baden-Württemberg. Für die repräsentative Forsa-Studie im Auftrag der Krankenkasse wurden im August 1015 Menschen befragt, die bereits geurlaubt hatten.
Klagen über mangelnde Erholung
Zwölf Prozent der Befragten erklärten, sie hätten sich nicht gut oder gar nicht erholt. Der Hauptgrund: 37 Prozent der Betroffenen gelang es nicht, vom Job abzuschalten. "Im vergangenen Jahr hatten dies noch 52 Prozent der Betroffenen angegeben", sagte Scharf. Die Arbeit habe vor allem jüngere Berufstätige bis in die Freizeit verfolgt - 15 Prozent der 30- bis 44-Jähigen klagten über mangelnde Erholung.
Stress mit Familie oder Freunden (18 Prozent), Krankheit (17 Prozent) oder schlechtes Wetter (15 Prozent) trugen ebenfalls zu fehlender Entspannung bei. Jeder zehnte Befragte musste für den Arbeitgeber über Handy oder Internet erreichbar sein.
Rushhour-Generation der 30- bis 44-Jährigen
DAK-Experte Frank Meiners erklärte, gerade die sogenannte Rushhour-Generation der 30- bis 44-Jährigen habe oft großen beruflichen Druck und wolle ständig erreichbar sein. Aber: "Wer beim Baden in Gedanken noch auf seinem Bürostuhl sitzt, kommt selten erholt an seinen Arbeitsplatz zurück. Das wirkt sich über kurz oder lang auch negativ auf die Gesundheit aus."
Ausgerechnet im Urlaub waren sieben Prozent der Befragten krank oder verletzt. Die meisten Betroffenen (41 Prozent) hatten eine Erkältung, 22 Prozent stürzten oder hatten einen Unfall, 15 Prozent hatten Magen-Darm-Probleme. "Während in Baden-Württemberg nur vier Prozent der Urlauber in den Ferien krank wurden, waren es in Norddeutschland neun Prozent", hieß es. (dpa)