Essen. Wer einen Zelturlaub plant und dementsprechend Ausrüstung noch einkaufen muss, der kann nicht einfach irgendein ein Zelt kaufen. Faktoren wie zum Beispiel Anzahl der Personen, die im Zelt schlafen werden, Material und Zeltart sind vor dem Kauf zu klären. In diesem Artikel finden Sie weitere Details.
Ob Trekking ganz allein oder Familien-Urlaub – beim Zelten zählt die optimale Ausrüstung, damit der Spaß nicht auf der Strecke bleibt. Wir sagen, worauf Sie beim Zeltkauf achten sollten.
Wichtigstes Entscheidungskriterium für ein bestimmtes Zelt ist zunächst die Zahl der Personen, die sich darin wohl fühlen soll. Eine Familienunterkunft muss natürlich deutlich größer sein als die Schlafstätte eines Backpacker-Paares. Und während in südlichen Gefilden viel Luft angenehm ist, wird es bei Minusgraden nur im eher kleinen Zelt so richtig kuschelig.
Die Größe des Zeltes
Von der Größe des Zeltes hängt sein Gewicht ab. Der faltbare Familien-Bungalow muss nicht getragen, sondern nur aus dem Kofferraum gehievt und aufgebaut werden. Da spielt das Gewicht keine große Rolle. Ein- bis Zwei-Mann-Behausungen wiegen selten mehr als drei Kilogramm, wobei vor allem Gestänge und Erdnägel beziehungsweise Heringe zu Buche schlagen.
Im Trend liegen so genannte Wurfzelte. Dabei handelt es sich um Zelte, die sich nach dem Lösen einer Verriegelung quasi selbst aufbauen. Aufgrund dieser Mechanik ist die Größe meist auf zwei bis drei Personen begrenzt. Wichtig: Man sollte sich vom Verkäufer auch zeigen lassen, wie das Gestänge wieder zusammengelegt wird – dabei trennen sich oft Spreu und Weizen.
Wie wird das Wetter?
Die Wahl des richtigen Zeltes hängt zudem davon ab, unter welchen Wetterbedingungen es aufgeschlagen wird. In stürmischen Gegenden lohnt es sich, ein besonders windsicheres Stoffdach einzupacken. Kuppel- oder Tunnelzelte sind dort besonders geeignet, wobei möglichst viele Befestigungspunkte vorhanden sein sollten, damit die Camper sich nach einer heftigen Böe nicht aus der zusammengeklatschten Plane schälen müssen. Für regenreiche Regionen sollte die Außenhaut besonders gut verarbeitet und atmungsaktiv sein. Vorsicht bei Billigzelten: Schon beim ersten kräftigen Guss stehen diese häufig unter Wasser. Laut DIN ist ein Zelt dann wasserdicht, wenn es mindestens eine Wassersäule von 1500 Millimetern aushält. Experten raten jedoch eher zu Werten von 3000 Millimetern.
Wichtig: das Zubehör
Auch das Zubehör ist wichtig. Für nassen Untergrund und für starke Sonneneinstrahlung sollte eine zusätzliche Plane im Gepäck sein. Als Sichtschutz lässt sich diese Plane ebenfalls nutzen. Ein paar zusätzliche Abspannschnüre und Erdnägel bieten guten Ersatz, falls Material kaputt- oder verloren geht. Unverzichtbar ist ein Gummihammer, mit dem sich die Befestigungsstifte in harten Boden treiben lassen. Und wenn das Zelt kein ausreichendes Vordach hat, leisten besonders beim Trekking wasserdichte Beutel gute Dienste.
Soll die Bequemlichkeit nicht zu kurz kommen, ist eine gute Schlafunterlage Pflicht. Hart liegt man meist auf traditionellen Isomatten. Angenehmer sind Luftmatratzen – am besten mit mehreren Kammern – oder Klappbetten. Etwas teurer, aber komfortabel in der Bedienung sind selbst aufblasende Isomatten, die es in guter Qualität ab etwa 50 Euro gibt. Ebenfalls mindestens 50 Euro muss man für einen soliden Campingstuhl hinblättern, ein guter Campingtisch aus Aluminium schlägt mit 80 Euro zu Buche.
Der Schlafsack
Wer draußen unterwegs ist, der will gut schlafen. Voraussetzung ist ein Schlafsack, der nicht zu warm und keinesfalls zu dünn sein sollte. Interessenten achten darauf, dass der passende Temperaturbereich zu den Nachtwerten am Urlaubsziel passt. Wenn es empfindlich kalt wird, bietet sich ein Produkt mit 90-prozentiger Daunenfüllung an. Die Alternative sind Kunstfaser-Schlafsäcke: Sie sind preiswerter, und wenn es doch mal ungemütlich werden sollte, helfen Fleece-Inlets. Zudem zeigt sich Kunstfaser meist haltbarer und leichter zu pflegen. Schlafsäcke gibt es bereits für rund 30 Euro, je nach Anspruch ist aber auch schnell das Zehnfache des Preises erreicht.
Die Küchenausstattung
Fehlt noch die Küchenausstattung: Hier steht zunächst die Frage des Kochers an. Auf größeren Campingplätzen kann man in einer Gemeinschaftsküche am Herd stehen. Wer Selbstversorger bleiben möchte, der hat die Wahl zwischen Esbit, Gas, Spiritus und Benzin. Esbit und Benzin riechen stark, besonders verbreitet sind daher Kartuschenkocher, die mit Gas funktionieren. Für exotischere Gefilde sollte man allerdings eine ausreichende Zahl dieser Behälter einpacken, da Nachschub nicht überall gesichert ist.
Für den, der sein Gepäck selbst tragen muss, bietet sich ein Kochgeschirr aus Aluminium an, aus dem man auch essen kann. Familien greifen bei den Töpfen besser zu robusterem Edelstahl, als Geschirrmaterial kommt zum Beispiel Melamin in Frage. Messer, Gabel und Löffel für die Hosentasche bietet ein klassisches Bundeswehr-Essbesteck aus dem Army-Shop. Sonst tut es ein nicht zu teures Set aus dem Supermarkt.
Und schließlich sind es scheinbar kleine Dinge, die einem das Leben auf dem Campingplatz erleichtern – von der Taschenlampe über die Reiseapotheke bis zur Kühlbox.
Infos rund um den Zelturlaub gibt es beim Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland oder beim Adac:
www.bvcd.de
campingfuehrer.adac.de