Berlin. . Die Schweiz ist nah und ein Paradies für Wanderfreunde - und doch verbringen weniger Deutsche dort ihren Urlaub. Denn das Land ist vielen zu teuer. Die Haupturlaubsgruppe sind derzeit Pärchen ab 40 Jahren. Generell setzt Schweiz Tourismus nun auf den Städtetourismus und auf Wander-Urlauber.

Die Schweiz hat im vergangenen Jahr weniger deutsche Urlauber angezogen. Denn für viele Familien ist das Land aktuell einfach zu teuer. "Die Preise sind eine Herausforderung", sagte Jörg Peter Krebs, Deutschland-Chef von Schweiz Tourismus, auf der Reisemesse ITB (Publikumstage: 8./9. März) in Berlin. "Aber auch ein Mercedes kann sich nicht über den Preis verkaufen - wir müssen den Urlaubern ein besonderes Erlebnis bieten." Pärchen ab 40 Jahren seien derzeit die Haupturlaubergruppe.

Im vergangenen Jahr kamen 2,5 Prozent mehr Gäste aus aller Welt in die Schweiz, vor allem Besucher aus Asien trugen zu dem Plus bei. Deutschland lag dagegen 2013 weiter im Minus - wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. "Die Deutschen sind einfach die preissensibelsten Kunden", so Krebs. In diesem Jahr hofft Krebs jedoch wieder auf eine positive Entwicklung. Zum Winter hin könne es wieder ein leichtes Plus geben.

Swiss Peak Pass seit Januar erhältlich

Gleichwohl sieht Krebs das größere Wachstumspotenzial bei den Sommerurlaubern. "Der Winter ist immer etwas volatiler, wegen der Abhängigkeit vom Schnee." Den Sommer könne man dagegen grundsätzlich noch besser auslasten. Wie das gehen kann, hätten in diesem Jahr die Schweizer Städte gezeigt. Dank vielfältiger - vor allem kultureller - Angebote sei der Städtetourismus deutlich gewachsen.

Gute Aussichten bietet die Schweiz weiter für Wanderer: Ganze 48 Viertausender hat das Land zu bieten. Und so hat Schweiz Tourismus das Jahr 2014 unter das Motto "Aussichten" gestellt. Für Urlauber gibt es seit Januar zum Beispiel den neuen Swiss Peak Pass. Er bringt sie vergünstigt auf insgesamt acht Berge. Außerdem haben sich mehrere Hotels mit Ausblick zusammengeschlossen und werben gemeinsam um Urlauber.

Keine größeren Auswirkungen befürchtet Krebs durch den Ausgang des Referendums, mit dem sich die Schweizer vor kurzem gegen mehr Zuwanderung ausgesprochen hatten. "Es gab natürlich eine große Medienberichterstattung, aber bisher haben wir noch keine Zahlen, dass es irgendwelche Auswirkungen auf den Tourismus hätte." Und auch nach Italien seien die Deutschen gereist - trotz Berlusconi. (dpa)