Hamburg. In den Ferien den Kopf frei zu bekommen vom Job - gerade vielen jüngeren Erwerbstätigen gelingt das nicht. Das zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage. Danach sagte rund jeder Sechste von den 30- bis 44-Jährigen, dass er sich im Urlaub nicht gut erholt hat. Bei Älteren scheint die Situation besser.

Stress und Ärger verfolgen vor allem jüngere Deutsche bis in den Urlaub und verhindern eine wirksame Entspannung. Nahezu jeder fünfte Arbeitnehmer (18 Prozent) zwischen 30 und 44 Jahren konnte einer Erhebung der Krankenkasse DAK zufolge in den Ferien nicht richtig abschalten. Bei Älteren ist das Problem weit geringer. Nur acht Prozent der über 60-Jährigen sagten, sie hätten sich im Urlaub weniger gut oder gar nicht erholt, wie die DAK am Montag in Hamburg mitteilte.

Hauptgrund für fehlende Entspannung im Urlaub ist die Arbeit. Fast 50 Prozent der Betroffenen gaben an, nicht vom Job abschalten zu können. Bei weiteren 26 Prozent spielten Ärger mit der Familie oder Freunden eine Rolle, je 16 Prozent verwiesen auf Krankheit oder Verletzung sowie das schlechte Wetter in den Ferien.

Die berufliche Herausforderung sei für Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahren besonders groß, erklärte DAK-Psychologe Frank Meiners. Aber es sei gefährlich, im Urlaub an der eigenen Karriere arbeiten zu wollen. "Statt ständig das Handy griffbereit zu haben, sollten besser die eigenen Batterien aufgeladen werden."

Wichtigste Erholungsfaktoren im Urlaub sind Sonne und Natur

Zu den wichtigsten Erholungsfaktoren im Urlaub zählen für die Deutschen dem neuen DAK-Urlaubsreport zufolge "Sonne und Natur". 82 Prozent sagten, dies trage zu ihrer Entspannung bei. Es folgten "Zeit mit der Familie" und "Zeit für sich selbst" mit 71 beziehungsweise 70 Prozent sowie "Wegfall der Arbeitsbelastung" (64 Prozent). Häufig genannt wurden auch die Faktoren "Ortswechsel" (64 Prozent), Sport und Bewegung (50 Prozent) sowie ein "Verzicht auf Handy/Internet" (31 Prozent).

Die Umfrage war nach DAK-Angaben repräsentativ. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte dafür zwischen dem 12. und 16. August 1003 Menschen. (afp/dpa)