Essen. Uli Hoeneß und Mario Götze sei Dank: Der Skandal um entwendete Kreditkartendaten von Kunden des Online-Reiseanbieters Traveltainment ist an der breiten Öffentlichkeit fast vollständig vorbeigegangen. Sorge bereitet die gegenüber Sicherheitsvorkehrungen inzwischen überhandnehmende Online-Kriminaltät.
Es sieht so aus, als ob die Reisebranche und insbesondere die Online-Reiseportale mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Uli Hoeneß und Mario Götze sei Dank. Kein Witz. Denn die Medien kannten zum Wochenanfang kaum ein anderes Thema, was alle andere Nachrichten in den Hintergrund drängte. Etwa die Story, dass beim größten Technikanbieter für Online-Reisebuchungen Hacker erfolgreich die Kreditkartendaten von Tausenden von Kunden gestohlen und missbraucht haben.
Dieser Vorfall war und ist deswegen so brisant und bedenklich, weil es mit der Firma Traveltainment ausgerechnet den deutschen Marktführer an diesem so sensiblen Punkt erwischt hat. Ein massiver Vertrauensverlust, der noch gravierende Folgen für alle Online-Reisebüros haben könnte, weil die Verbraucher aus Sorge vor einem erneuten Datenklau auf weitere Online-Buchungen verzichten könnten.
Keine absolute Sicherheit
Entsprechend gibt es schon die ersten Reisebüro-Inhaber, die sich vor Schadenfreude die Hände reiben. Doch Vorsicht! Auch Reisebüros leiten mitunter sensible Kundendaten weiter – oder speichern diese. Eine absolute Sicherheit gibt es auch dort nicht. Allenfalls wenn direkt bar bezahlt wird. Spätestens im Hotel oder auf dem Kreuzfahrtschiff wird dann aber doch wieder von den Reisenden die Kreditkarte verlangt.
Fazit: Der Fall Traveltainment offenbart, dass wir zunehmend von der digitalen Kriminalität in die Knie gezwungen werden. Die Täter sind teilweise intelligenter als die beste Schutztechnik. Keine guten Nachrichten.