Essen. . Wanderurlaub ist so beliebt wie nie. Ob zum Märchenschloss Neuschwanstein, entlang der Alpen oder auf den Spuren von Kaiser Friedrich I. quer durch Nordhessen, für jeden Wanderfan lässt sich die richtige Route finden. Sogar für Wanderer, die sich auch für Wein interessieren, gibt es eine Empfehlung.

Es ist gesund, preiswert, es gibt Energie: Immer mehr Menschen entdecken das Weitwandern für sich. Beim Blick auf die Natur bleiben die Alltagssorgen zurück, der Körper baut Stress ab und gute Laune auf. Und ganz nebenbei stellt man fest, was für ein fantastisches Ferienland Deutschland ist. Während mehrtägiger Touren auf markierten Weitwanderwegen lässt sich das Land aus ganz neuer Perspektive entdecken. Wir stellen einige der schönsten Strecken vor.

Bayern: König Ludwig-Wanderweg

Weitblick statt Hektik. Entlang der oberbayerischen Seen schlängelt sich der König-Ludwig-Wanderweg vorbei an Badeplätzen und Biergärten zum Märchenschloss Neuschwanstein und damit geradewegs an den Fuß der Alpen. Startpunkt ist exakt der Platz am Starnberger See, wo der bayerische Märchenkönig 1886 tragisch den Tod fand.

Kirchen und Klöster säumen den 120 Kilometer langen Weg, urige Wirtshäuser laden während der fünf Wandertage zur Einkehr. Besonders schön ist das Teilstück vom Hohenpeißenberg durch die wildromantische Ammerschlucht, vorbei an der Wieskirche nach Steingaden.

Mosel: Wandern und Wein

Wandern und Wein – nirgendwo passt beides besser zusammen als an der Mosel. Ein weißes „M“ markiert die Mosel-Erlebnisroute. Von Trier nach Koblenz führt sie durch Wälder und rebbehangene Weinberge, verlockt zum Zwischenstopp in malerischen Moseldörfern. Schon im Jahr 1910 wurde die Strecke als „Mosel-Höhenweg“ angelegt.

Sie kann auf der Hunsrückseite und auf der Eifelseite begangen werden. Insgesamt misst sie 210 Kilometer, Einsteiger starten am besten mit einer Teilstrecke. Tipp: Einen berauschenden Blick auf das Moseltal bietet der Bremmer Calmont bei Cochem, der steilste Weinberg Europas.

Nordhessen: Barbarossaweg 

Sagenhaft durch Deutschlands Mitte: Auf den Spuren von Kaiser Friedrich I. marschieren seit 1930 gut trainierte Wanderfreunde in 14 Tagen quer durch Nordhessen und Nordthüringen. Der Barbarossaweg beginnt beim Naturpark Diemelsee und endet nach 326 Kilometern bei den Ruinen der alten Reichsburg Kyffhäuser.

Bei empfohlenen Tagesetappen zwischen 15 und 30 Kilometern bleibt Zeit, sich in idyllischen Städtchen wie Bad Wildungen oder Straußberg umzusehen. Ein Höhepunkt: die Barbarossaburg im Ringgau, um deren Ruine sich fast ebenso viele Legenden ranken wie um den Kyffhäuser.

Schwarzwald: Westweg

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Einmal längs über den Schwarzwald: Hornisgrinde und Feldberggipfel, Belchen und Markgräflerland sind Stationen des Schwarzwald-Westwegs, des ältesten durchgängig markierten Fernwanderwegs in Deutschland. Bereits seit 1900 führt die 276 Kilometer lange Route auf reizvollen Wegen erst durch Tannenwälder, dann durch Laubwald und schließlich durch Weinberge bis an die Schweizer Grenze.

Ein besonderes Highlight ist das Stück vom Feldberg bis zum Belchen, es erlaubt bei gutem Wetter einen unvergleichlichen Fernblick in die Schweizer Alpen – oft bis zu Eiger und Jungfrau.

  • Weitere Informationen:
  • Schwarzwald Tourismus, Tel.: 0761/8 96 46 93, www.westweg.info

NRW: Mühlensteig

Es klappert die Mühle: Vier Tage erholsame Wanderromantik an rauschenden Bächen und über sanfte Höhen bietet der Mühlensteig bei Minden. Auf der 60 Kilometer langen Strecke, die einst auch den Müllerburschen zur Walz diente, gibt es zehn liebevoll restaurierte Wasser- und Windmühlen zu besichtigen.

Vom Startpunkt an der romantischen Gutswassermühle Holzhausen bei Oldendorf führt die Route am Südhang des Wiehengebirges auf vorwiegend ungeteerten Wegen bis zur Windmühle von Eisbergen. Kurz vorm Ziel der Höhepunkt: die Porta Westfalica mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal und einem spektakulären Blick aufs Wesertal.

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