Köln. Vorsicht beim Souvenir-Kauf: Bei einem aktuellen Test des TÜV Rheinland hatten fast 40 Prozent der getesteten Artikel Mängel. Vor allem Spielzeug fiel häufig durch. Aber auch Sonnenbrillen, die am Strand oder in Souvenirshops gekauft wurden, waren ungeeignet und zum Teil sogar gefährlich.
Mehr als jedes dritte Urlaubssouvenir stellt einer neuen TÜV-Studie zufolge eine Sicherheitsgefahr dar. Von 134 gekauften Spielartikeln, Sonnenbrillen und Fußball-Shirts hatten 52 Mängel, wie der TÜV Rheinland am Donnerstag in Köln mitteilte. Besonders alarmierend war das Ergebnis bei den Spielwaren. Von 45 Exemplaren wiesen 28 Produkte zum Teil schwerwiegende Sicherheitsmängel auf. Die Experten hatten die getesteten Proben in Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden am Strand oder in Souvenir- und Billigläden gekauft.
Das beanstandete Spielzeug war den mechanischen und chemischen Anforderungen nicht gewachsen. Sieben Produkte hatten verschluckbare Kleinteile. Bei weiteren neun Exemplaren waren Batterien frei zugänglich, Kurzschlüsse waren möglich. Andere Artikel hatten Klemmstellen oder ließen sich schnell entzünden. In acht Produkten wurden giftige Chemikalien gefunden. Die Spielwaren stellten eine Gefahr für Kinder dar und dürften erst gar nicht in Kinderhände geraten, hieß es.
Jede zweite Sonnenbrille fällt im Test durch
Von 60 Sonnenbrillen fiel fast jede Zweite in puncto UV-Schutz, Eignung für den Straßenverkehr, Qualität oder Stoßfestigkeit der Brillengläser durch. In sieben Fällen waren die Gläser so schlecht verarbeitet, dass die Brillenträger andauernd dachten, durch verschmutzte Gläser zu sehen. Viele der gekauften Brillen verschlechterten das Sehvermögen, hieß es.
Ein Lichtblick: Von 29 Kinder-Shirts waren keine besonders schadstoffbelastet. Dafür war die Qualität meistens mangelhaft.
Bei der inzwischen dritten TÜV-Untersuchung stützten sich die Experten auf die geltenden EU-Vorgaben. Die 52 kritisierten Souvenirs entsprechen demnach nicht den grundlegenden Sicherheitsnormen und Kennzeichnungspflichten und dürfen in der Form nicht innerhalb der EU verkauft werden. Die geprüften Exemplare hatten einen Kaufwert zwischen 99 Cent bis 20 Euro.
Negativer Trend hält an
Ähnlich schlecht schnitten die Freizeitartikel bei den vergangenen Tests ab. Ein negativer Trend werde fortgeschrieben, hieß es. 2009 fielen mehr als 60 Prozent der gekauften Artikel durch, 2010 über 35 Prozent und 2012 knapp 40 Prozent. Jeder Test zeige gravierende Mängel bei Qualität und Sicherheit - unabhängig vom Einkaufsland.
Als Konsequenz verlangt der TÜV von der EU striktere Kontrollen. Es gebe ein Vollzugsproblem, "da es kaum wirksame Kontrollen der Produkte und damit zu wenig Verlässlichkeit für Verbraucher gibt", sagte Ralf Wilde vom TÜV Rheinland. "Die jetzigen Kontroll- und Sanktionsmechanismen scheinen nicht zu greifen. Hier muss sich etwas ändern." (dapd)