Diese versteckten Zusatzkosten machen den Urlaub teuer
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Essen.. Von Zwangstrinkgeld über eine Minibar, die selbst abrechnet bis hin zu kostenpflichtigen Sonnenschirmen am Pool kann dem Urlauber einiges geschehen, was die Reise unfreiwillig verteuert. Deshalb gilt es, auf versteckte Zusatzkosten zu achten.
Von den Billigfliegern haben sie’s gelernt: Auch die Ferienhoteliers garnieren neuerdings immer häufiger optisch günstige Preise mit versteckten Aufschlägen und Extrakosten. Mittlerweile sind die Gastgeber am Boden fast schon erfinderischer als ihre Kollegen in der Luft. Wir nennen die ärgerlichsten Zusatzgebühren.
Teures W-Lan Was früher die Telefongebühr war, ist heute der Zugang zum Internet. Und den lassen sich die Hotels teuer bezahlen. Sechs Euro pro Stunde in einem simplen Holiday Inn sind fast schon die Regel. Das Hotel Frankfurter Hof in Frankfurt kassiert gar gepfefferte 30 Euro pro Tag. Da lohnt es sich fast schon für einen Tag einen Webstick bei Aldi nebenan zu kaufen. Oder man schaut gleich bei Ketten wie Best Western, von deren Hotels die meisten W-Lan auf dem Zimmer gratis anbieten. Tipp: Einige Hotelketten öffnen das W-Lan gratis für Inhaber einer Stammkundenkarte – und die kostet nur eine Unterschrift.
Zwangstrinkgeld Das kennt man sonst nur von Kreuzfahrtschiffen. Mittlerweile gibt es die „Service Gratuity“ immer häufiger auch an Land. Und dahinter versteckt sich nichts anderes als ein Bedienungsgeld, zum Beispiel für die Zimmermädchen. Wobei keineswegs gesagt ist, dass es bei den dienstbaren Geistern ankommt. Vor allem im Dollarraum, auf den Bahamas und in Mexiko beliebt ist die „Bellboy Gratuity“ für den Kofferjungen. Die 5,20 Euro pro Aufenthalt muss man im Sheraton Paradise Island sogar zahlen, wenn man sein Gepäck selbst geschleppt hat. Tipp: vor der Reservierung alle Extrakosten erfragen.
Schirm gegen Bares Immer mehr Ferienhotels kassieren für Sonnenschirm und Liege extra ab. Und das nicht nur am Hotelstrand: Sogar am hoteleigenen Swimmingpool halten sie die Hand auf. Klar, dass auch das Badetuch extra kostet. Und die Auflage: schließlich liegt niemand gern auf hartem Kunststoff. Beliebteste Region für dieses „coperto“ ist die italienische Adria, in Lido di Jesolo zahlt man für diesen „Service“ zwischen 5,50 Euro und acht Euro pro Tag. Vermeiden lässt sich solche Abzocke nur durch einen aufmerksamen Blick in die Ausschreibung und notfalls die Wahl einer anderen Unterkunft.
Teures Tauschen Dass man an der Hotelrezeption selten günstig Bargeld tauscht, hat sich mittlerweile herum gesprochen. Dass das aber auch für bargeldloses Zahlen gilt, dagegen noch nicht überall. Der Trick der Auslandshoteliers: Sie bieten dem Gast an, die Rechnung auch in Euro auszuweisen. Der hält das oft für einen guten Service, dabei werden aber fünf und mehr Prozent Wechselkursaufschlag aufgeschlagen. Auf diese Methode spezialisiert haben sich Hoteliers in Thailand sowie neuerdings auch in der Türkei. Tipp: immer auf einer Zahlung in Landeswährung bestehen.
Freches Frühstück Spätestens seit die deutsche Hotelmehrwertsteuer für Übernachtungen, nicht aber für Mahlzeiten gesenkt wurde, ist Deutschland ein Reiseland geworden, in dem das Frühstück nicht mehr automatisch im Preis ist. Und was teilweise für Kaffee, Brötchen und Marmelade verlangt wird, ist einfach unverschämt. So locken die flughafennahen Hotels der Kette NH mit Schnäppchen-Familienpreisen unter 100 Euro für eine Übernachtung plus eine Woche Parkplatz plus Flughafentransfer, kassieren dann aber für ein Frühstück glatte 22 Euro pro Person. Kein Wunder, dass jeder, der sich auskennt, lieber ohne Frühstück auscheckt und nebenan bei Ikea lieber einen Kaffee und ein Croissant für drei Euro zu sich nimmt.
Nepp an der Minibar Die Kleinkühlschränke auf dem Gästezimmer sind praktisch, aber natürlich kein Ort zum Sparen. Bis zu vier Euro für eine Dose Cola sprechen eine deutliche Sprache. Aber dass verschiedentlich sogar auch noch eine Minibar-Auffüllgebühr verlangt wird, ist dann doch die Höhe. Ebenfalls mehr als ärgerlich sind „automatisch abrechnende“ Minibars: Selbst wer eine Flasche nur einmal aufhebt, wird bereits mit ihren Kosten belastet. Tipp: Das muss man sich nicht bieten lassen. Deshalb immer die Rechnung genau prüfen und nicht auf den letzten Drücker auschecken.
Auch das noch... Wer ein paar Tage früher als ursprünglich geplant abreist, zahlt bei diversen US-Hotelketten einen sogenannten „Abreiseaufschlag“. Internetbuchern bleibt meist nichts anderes übrig, als per Karte zu zahlen – inklusive unauffälliger Kreditkartengebühr natürlich. Auch die um sich greifende kommunale Bettensteuer findet sich natürlich auf der Rechnung wieder – gern aufgerundet versteht sich sowie als „Businesspaket“ kombiniert mit einer Saunabenutzung, die keiner braucht. Und wer in den Tropen die Klimaanlage anstellt, der findet bei der Abreise leicht bis zu zehn Euro „Air Condition Surcharge“ pro Nacht auf der Rechnung. Vor allem Günstighotels in Fernost holen sich so ihre Extraerträge. Denn wer will nachts bei 30 Grad sparen und schwitzen?
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