Dortmund. . Acht Extraschicht-Spielorte gibt es in Dortmund – so viele wie in keiner anderen Stadt. Und wer zur Nacht der Industriekultur die Auswahl hat, der hat die Qual. Die Westfälische Rundschau hat drei Touren für Nachtschwärmer zusammengestellt, die Zeit zum Bummeln und Staunen lassen.
Die 12. Extraschicht macht uns wieder zu Nachtschwärmern. Nicht nur echte Nachteulen halten lange durch, auch Lerchen machen die Nacht zum Tag. In Dortmund müssen sie besonders lange durchhalten: Mit acht Veranstaltungsorten gibt es hier am meisten zu erkunden. Drei Touren-Tipps für Unentschlossene:
Auf den Spuren der Arbeit
Auf die Spur der Bierbrauer und -kutscher können sich Besucher im Brauerei-Museum, Steigerstr. 16, begeben. Von der schweißtreibenden Arbeit können sie sich bei einer kühlen Kostprobe erzählen lassen und gut gestärkt in den Abend starten.
Weiter zur Kokerei Hansa, Emscherallee 11. Hier war es niemals still, bis 1992 die Koksproduktion eingestellt wurde. Zeuge der Arbeit ist der alte Gaskolbenprozessor. Er läuft an diesem Abend regelmäßig im Schaubetrieb.
Auch auf der Zeche Zollern, Grubenweg 5, begegnen Besucher der Montanindustrie. Sie dürfen bei den Führungen durchs Gelände auch einen Blick in die alte Maschinenhalle werfen, die zurzeit saniert wird. Extraschicht-Extra: Die „Fascinating Drums“ bringen ihren ganz eigenen Rhythmus in die Halle, wo einst die Maschinen den Takt angaben.
Magische Orte
Die Videoinstallationen am U-Turm, Leonie-Reygers-Terrassen 1, wechseln in die dritte Dimension. Besucher können schillernde Fische auf dem Dach durch 3D-Brillen betrachten; im Foyer werden Autos in Dauerschleife geschrubbt. Danach heißt es: Kunst gucken oder Design shoppen? Es gibt sowohl Führungen durch die Ausstellungen, als auch den „Heimatdesignmarkt“ mit Stücken von Dortmunder Nachwuchsdesginern (bis 22 Uhr).
Infos zum Extraschicht-Abend
Von 18 Uhr abends bis 2 Uhr nachts bieten die Extraschicht-Spielorte den Besuchern Programm und freie Fahrt.
Die Emscher-Kläranlage in Deusen öffnet zum ersten Mal für die Extraschicht ihre Türen.
Karten im Vorverkauf 14, Abendkasse 16 Euro, KulturInfoShop der Sparkasse, im DSW21-Kundencenter und im Tourist-Büro, Max-von-der-Grün-Platz 5-6
Weiter zur Kläranlage Deusen, Deusener Str. 128. Die 40 Meter hohen Fauleier werden zur Großleinwand für die RaumZeitPiraten und Shiny Toys. Die großflächigen Lichtprojektionen werden von verschiedenen Geräuschen untermalt (22 bis 2 Uhr).
Noch wunderlicher wird es beim Auftritt des 1. Deutschen Stromorchesters in der Kokerei Hansa, Emscherallee 11. Laubsauger, Lockenwickler und Toaster dienen den Musikern als Instrumente. Bei der „Toysymphony“ werden Spielzeuge bespielt. Danach bewegen sich die Tänzer der „Compagnie 2Far K“ aus Casablanca zu futuristischen Klängen über die Straße der Kokerei.
Aktiv-Tour
Die Dasa, Friedrich-Henkel-Weg 1, öffnet ihre Türen zur interaktiven Sonderausstellung „Mord im Museum“. Wen die mörderische Suche abschreckt, der kann sich von „Stulle und Bulle“ amüsieren lassen. Die Comedy-Cops quatschen jeden Bösewicht an die Wand.
Beim Hoesch-Museum, Eberhardstr. 12. wird’s dann heiß: Im Schweiße ihres Angesichts können Besucher sich ein Kettenglied schmieden.
Im Depot, Immermannstr. 29, gibt’s danach eine Stärkung im Restaurant. Wer wieder Kraft gesammelt hat, kann sich in die interaktive Installation „Schattenkleider“ einbringen, hinter die Techniken der Glasgestaltung schauen oder an einer Führung durch das Haus teilnehmen.
Kein Showkochen im U
Besucher sollten sich nicht wundern, wenn im Restaurant View im U-Turm nicht das im Programmheft angekündigte Showkochen stattfindet. Die Show fällt nicht aus, sondern hat sich fehlerhaft ins Programm eingeschlichen.
Stattdessen können Besucher sich an der Schlemmermeile an den Arkarden der Leonie-Reygers-Terrasse stärken. Dazu gibt es Musik der Latin Big Band „Los Niños“. Drei Mal treten sie an diesem Abend für etwa eine Stunde auf. Im RWE-Forum werden Adolf Winkelmanns „Filmschätze aus Dortmund“ gezeigt. Ab 18 Uhr gibt es alle fünf Teile jede halbe Stunde zu sehen.