Berlin. Klimaumstellung, ungewohnte Ernährung, schlechte Hygiene: Im Urlaub kann die schönste Zeit des Jahres schnell böse enden. Damit Sie in den Ferien gesund bleiben, sollten sie sich gegen Gesundheitsrisiken wappnen. Wir geben Ihnen nützliche Tipps.
Fieber, Durchfall, Sonnenbrand: Auf Reisen lauern zahlreiche Übel, die Urlaubern die bevorstehenden schönsten Tage des Jahres vermiesen können. Auslöser sind oft die Klimaumstellung, die ungewohnte Ernährung oder schlechte Hygiene. Gegen einige Gesundheitsrisiken können sich Reisende aber wappnen.
Wie kann der Reisekrankheit vorgebeugt werden?
Vor allem Kinder leiden in Flugzeug, Auto oder Bus oft unter Übelkeit und Erbrechen. Wichtig ist es, den Horizont fest im Blick zu haben und für eine gute Luftzufuhr zu sorgen. Auch sollte der Magen nicht zu voll sein. In manchen Fällen können vorsorglich Medikamente eingenommen werden. Hilfreich ist besonders der Wirkstoff Diphenhydramin, er macht allerdings müde. Für Kinder gibt es spezielle Zäpfchen.
Was hilft am besten gegen Sonnenbrand?
Am sichersten ist die Vorbeugung. Urlauber sollten die Mittagssonne meiden und möglichst viel Haut bedeckt halten. Empfehlenswert ist eine Sonnencreme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor, für empfindliche Menschen am besten 50+. Wer sich dennoch einen Sonnenbrand holt, dem helfen feuchtkalte Umschläge mit Essigwasser, Kamillentee sowie Quark- und Joghurt-Kompressen. Bei schweren Sonnenbränden mit Blasen und Fieber sollte der Arzt aufgesucht werden.
Wie kann ich mich gegen Insektenstiche schützen?
Gegen die Plagegeister helfen Mückenschutzmittel. Von den 21 Mitteln, die die Stiftung Warentest 2010 untersuchte, schützte jedes dritte gut. Die besten Produkte halten auch Malariamücken und Gelbfiebermücken fern. In Malariagebieten sind aber auch Moskitonetze ein Muss.
Welche Hygieneregeln sollten beachten werden?
Besonders für Reisen in tropische oder subtropische Länder gilt die Regel: Koch es, schäl es oder vergiss es. Fleisch, Geflügel und Fisch sollten nur gut durcherhitzt gegessen und Obst und Gemüse stets geschält werden. Leitungswasser und Eiswürfel sind zu meiden. Besser ist Wasser aus verschlossenen Flaschen. Generell gilt, sorgfältig die Hände zu waschen.
Was tun, wenn einen der Durchfall erwischt?
Nicht nur mangelnde Hygiene kann Durchfall auslösen. Oft reicht schon das ungewohnte Essen. Meist ist Durchfall aber harmlos. Wichtig ist es dann, viel zu trinken. Dies gilt vor allem für Kinder, deren Körper gerade bei höheren Temperaturen schnell austrocknet. Bei Fieber, schleimigen oder blutigen Durchfällen und länger als zwei Tagen andauernden Symptomen sollte aber ein Arzt aufgesucht werden.
Quallen sind oft eine Plage für Urlauber - was tun bei Verbrennungen?
Nach dem Kontakt mit den Nesseltieren sollten man sich keinesfalls unter die Dusche stellen oder die Stellen mit Mineralwasser abspülen, denn dann platzen die Nesselkapseln auf Haut und Badekleidung auf und es wird noch schlimmer. Bei Verbrennungen durch Quallen raten Experten, die betroffenen Stellen mit Salzwasser abzuspülen und die gereizten Hautpartien mit Essig oder Zitronensaft zu behandeln.
Was ist bei der Reiseapotheke zu beachten?
Zur Grundausstattung gehören neben Pflaster, Verbandszeug und Fieberthermometer auch Mittel gegen Schmerzen, Fieber, Durchfall und zur Desinfektion. Bei Reisen in südliche Länder sollten Urlauber keine Zäpfchen mitnehmen, da diese bei Hitze leicht aufweichen. Zudem verlieren manche Medikamente bei über 40 Grad an Wirkung. Chronisch Kranke sollten als Reserve mehr als die Hälfte der Arznei-Menge mitnehmen, die sie im Normalfall bräuchten. Ein Teil der Notfall- und Dauermedikamente sollte im Handgepäck mitgenommen werden, falls der Koffer abhanden kommt.
Wie finde ich einen Arzt?
Informationen gibt es unter anderem bei den Krankenversicherungen oder bei der jeweiligen Reiseversicherung. Gerade für Familien mit Kindern ist es sinnvoll, schon vor der Reise Namen und Telefonnummer zum Beispiel des Hotelarztes zu notieren und zu klären, ob eine Verständigung auf Deutsch oder Englisch möglich ist. (afp)