796-799 wurde das Kloster Werden durch den friesischen Missionar und späteren Münsteraner Bischof Liudger (Ludgerus) als ein an der Benediktinerregel ausgerichtetes Familienkloster gegründet. Unterstützt wurde er dabei von seinem Bruder Hildigrim (dem späteren Bischof von Châlons-sur-Marne) sowie von Kaiser Karl dem Großen. Mit seinen Nachfolgern, den Ludgeriden, blieb es zunächst noch ein Familienkloster, doch bald schon war es der Standort einer wachsenden Benediktinergemeinschaft. Bereits 877 wurden der Abtei Werden die Immunität und Gerichtsbarkeit verliehen: Sie wurde zur Reichsabtei.
Im Hochmittelalter besaß das Kloster Werden enorme Reichtümer, sie beruhten auf Schenkungen und auf dem nach und nach erfolgten konsequenten Ausbau seiner Grundherrschaft. Um 1200 verfügte die Abtei über weit mehr als 200 Höfe. – Die heutigen Werdener Abteigebäude wurden anstelle spätmittelalterlicher Vorgängerbauten im Stil einer barocken Residenz ab 1737 neu errichtet, gegen Ende des Jahrhunderts war der Umbau abgeschlossen. Hinter dem Hauptgebäude von 1754/55 lag der mittelalterliche Kreuzgang, von dem sich nur geringe Reste in den barocken Bauten erhalten haben.
Im Ostflügel des ehemaligen Konvents ist seit 1980 die „Schatzkammer“, das Museum der Abtei, untergebracht. Nach der Säkularisierung der Abtei von 1802/03 wurden in ihre Bausubstanz ab 1811 die Kasernengebäude einer zuerst französischen, dann ab 1815 preußischen Strafanstalt eingefügt. Ab 1946 siedelte sich die Folkwang-Hochschule für Musik, Tanz und Theater in der ehemaligen Abtei an, ihre Neue Aula ist sehr behutsam in das Abteigelände eingepasst worden.