Düsseldorf. . Der Düsseldorfer Airport fliegt einen Rekord ein, aber sein Chef sieht Regionalflughäfen vor ganz harten Zeiten. Der Flughafen Dortmund macht ein dickes Minus. Der Flughafen Niederrhein in Weeze hat in diesem Jahr eine halbe Million Passagiere verloren.

Düsseldorfs Flughafenchef Christoph Blume sagt angeschlagenen Regionalflughäfen wie Dortmund oder Weeze noch härtere Zeiten voraus. „Die Airlines setzen zunehmend auf größere Flugzeuge und bessere Auslastungen“, und die Billigflieger strichen rigoros zusammen, weil die Luftverkehrsabgabe ihnen das Geschäft verhagele, sagte Blume am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz.

Die Zeiten im Flugverkehr sind hart, besonders für Regionalflughäfen, meint Christoph Blume, Chef des Düsseldorfer Flughafens.
Die Zeiten im Flugverkehr sind hart, besonders für Regionalflughäfen, meint Christoph Blume, Chef des Düsseldorfer Flughafens. © WAZ FotoPool

Diese Entwicklung, so Blume, treffe die kleinen Flughäfen. In Dortmund, wo 2011 etwas mehr als 1,8 Millionen Fluggäste abgefertigt wurden, müssen die Stadtwerke als Besitzer auch in diesem Jahr ein Minus von 19,4 Millionen Euro ausgleichen, Weeze rechnet mit einem Verlust von 500.000 Passagieren. Vor allem weil die Niederländer wieder verstärkt aus ihrem Heimatland abheben. Düsseldorf International meldet mit 20,3 Millionen Passagieren einen Rekord, ein Plus von mehr als sieben Prozent. Nur fünf deutsche Flughäfen schrieben derzeit schwarze Zahlen, sagte Blume. Er rechnet für Düsseldorf „mit einem deutlich zweistelligen Millionenergebnis“.

Mehr als jeder zweite Flugpassagier in NRW startet oder landet in Düsseldorf

Der Marktanteil des Drehkreuzes Düsseldorf wächst, 55 Prozent aller Passagiere in NRW starten oder landen in der Landeshauptstadt, jeder zehnte sei bereits ein Umsteiger. „Wir sind die Startbahn für das Ruhrgebiet und seine Wirtschaft“, betonte Blume. Umso weniger könne er verstehen, dass eine Stadt wie Essen sich nicht dazu bekenne. „Von dort kommen nur Klagen, dabei sollte die Stadt froh sein, dass in ihrer Nähe ein derartig leistungsfähiges Angebot vorgehalten wird, von dem ihre Unternehmen profitieren und für das sie nichts bezahlen muss.“ Ein Essener sei schneller in Düsseldorf als ein Münchner am Münchner Flughafen.

100 Millionen Euro investiert der Flughafen auch 2012 für Ausbauten, Technik und Instandhaltung. Zu den Überseezielen kommen ab Mai Las Vegas (Air Berlin) und ab Juni Tokio (Lufthansa) hinzu, die Frequenzen nach Peking (Air China) und Abu Dhabi (Etihad Airways) werden erhöht. Mit der portugiesischen TAP ist nun auch Südamerika besser angebunden.