Essen.

Schon der Name weckt Träume von weißen, palmengesäumten Stränden, türkisfarbenem Wasser, immer fröhlichen Menschen und Reggaeklängen: Karibik. Über eine halbe Million Deutsche zieht es jedes Jahr auf die Kleinen und Großen Antillen – Tendenz steigend. Dank neuer Flugverbindungen zählen zunehmend auch die kleineren Inseln zu den Gewinnern.

„Die Deutschen lieben die Karibik“, sagt Rolf Nieländer von der Caribbean Tourism Organisation in Deutschland. Zweistellige Zuwachsraten verzeichnet das offizielle Internetportal der Organisation. Doch es bleibt nicht nur beim Klick: Rund 500.000 Deutsche besuchten die Karibik im Jahr 2010, für das laufende Jahr rechnet Nieländer mit einem erneuten Gästeplus von fünf Prozent. Die dann etwa 525.000 Gäste aus Deutschland wären dann das beste Ergebnis seit vielen Jahren.

Es ist kein Geheimnis, dass die Dominikanische Republik, Kuba und Jamaika zusammen den Löwenanteil für sich reklamieren und rund 80 Prozent der Besucher anziehen. Auch Branchenprimus Tui bestätigt das. Laut Anja Braun von Tui Deutschland ist die Dominikanische Republik das Fernreiseziel Nummer eins. Verstärkt hat man von Hannover aus die Hotelangebote mit neuen Häusern der eigenen Tui Marken Sensimar und Riu. Auch FTI erweitert in der Dominikanischen Republik den Fünfsterne-Bereich.

Weg von der Massenbedienung

Dertour hingegen betritt neue Pfade abseits von All-Inclusive am Massenstrand. Die Frankfurter setzen auf „kleinere und kleine Boutique-Hotels, für den kleinen und den etwas größeren Geldbeutel“, berichtet Produktleiter Jörn Krausser. Zum Beispiel im unberührten Süden Jamaikas mit seinem entspannten Lebensstil, zahlreichen Traumstränden und dem bergigen Hinterland. Krausser empfiehlt dort das „Jake’s“ am Treasure Beach. Die in warmen Farben gestrichenen offenen Hütten fügen sich in die Felsenlandschaft ein und jede hat eine eigene Terrasse inklusive Traumblick auf das Karibische Meer.

Klein und fein scheint der Trend zu sein. Denn immer mehr erreicht die positive Entwicklung auch die kleineren Inseln, stellt Karibik-Experte Rolf Nieländer fest. Barbados beispielsweise. Die karibische Westseite ist übersät mit Puderzuckerstränden, die Ostseite wild und rau durch den Atlantik. Dort treffen sich auch die weltbesten Surfer. In der Wintersaison fliegt Condor zweimal die Woche direkt nach Bridgetown. Sicherlich ein weiterer Pluspunkt für Barbados.

Denn: Ein entscheidender Faktor für die Karibikinseln ist die möglichst direkte Fluganbindung aus Deutschland. Auch hier gibt es Neuerungen. So hat Tui für den Winter zweimal wöchentlich eine Charterverbindung mit Condor von Frankfurt nach Puerto Rico aufgelegt. Außerdem fliegt Air Berlin 14-tägig von Düsseldorf über Cancún nach Costa Rica und jeden Dienstag ab Düsseldorf nach Curaçao. Die größte Insel der ABC-Inseln – Aruba und Bonaire ergänzen das Trio – liegt in der südlichen Karibik, rund 60 Kilometer vor der Küste Venezuelas. Das B aus dem ABC-Inseltrio, Bonaire, ist ein neues Ziel auf der FTI-Landkarte, weiß Karibik-Produktmanager Johannes Reinders.

Im Winter St. Vincent, im Sommer St. Croix

„Immer mehr Inseln der Kleinen Karibik kommen neu hinzu“, bestätigt Martina Beeken, Produktleiterin bei Meiers Weltreisen den Trend. Im Winter werden St. Vincent und die Grenadinen, im Sommer St. Croix entdeckt. Die größte der US-Jungferninseln lockt mit landschaftlicher Vielfalt aus Wäldern, sanften Hügeln, karger Wüstenvegetation und roten Klippen.

Laut Beeken sind aber auch Segel-, Katamaran- und Kreuzfahrten durch die Karibische Inselwelt stark im Kommen. Unter dem Motto „Salsa und Reggae – Karibikfeeling der besonderen Art“ können Meier’s Weltreisen-Gäste Kuba und Jamaika vom Meer aus entdecken. Thomas Cook schickt seine Gäste mit „Kuba-Dream“ eine Woche zwischen den Cayos im Karibischen Meer auf Segelkreuzfahrt. Tui-Gäste stechen mit „Mein Schiff 2“ in La Romana in der Dominikanischen Republik in See, ebenso wie die Aida, die zusätzlich auch ab Barbados fährt.