Essen. . Der TÜV-Rheinland erläutert, wie Eltern mit einem einfachen Handtuch-Test die Saugkraft von Pumpen im Hotel-Pool prüfen können. Bei freiwilligen Untersuchungen sind viele Hotelanlagen durchgefallen. Der TÜV fordert einheitliche Sicherheits-Standards.

Nach dem tragischen Tod des achtjährigen Lukas in einem Hotel-Pool auf Fuerteventura fordert Olaf Seiche vom TÜV Rheinland eine einheitliche Hotelsicherheits-Plakette für alle Reiseveranstalter. Der Qualitätsprüfer hat dafür ein Siegel auf Basis eines umfassenden Sicherheitskatalogs mit 200 Kriterien entwickelt.

Derzeit können sich Hotels auf freiwilliger Basis dem Test unterziehen. Lediglich die TUI habe unter den großen Reiseveranstaltern für ihre Familien-Hotels das TÜV-Siegel bisher verpflichtend eingeführt. „100prozentige Sicherheit wird es allerdings nie geben, weil man menschliches und technisches Versagen nie ganz ausschließen kann“, sagt TUI-Sprecherin Anja Braun.

Der Test mit dem Handtuch

Eltern, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten die Hotel-Pools abgehen und sich vorsichtig Gitter-Öffnungen vor Saugpumpen nähern. „Sie sollten mit einem Handtuch ganzflächig das Gitter bedecken. Lässt sich das Handtuch problemlos bewegen und abziehen, besteht keine Gefahr“, so Seiche. Sobald dafür aber ein Kraftaufwand nötig sei, sollten Eltern ihre Kinder nicht in den Pool lassen.

Der Volumenstrom von Wasserpumpen dürfe laut TÜV Rheinland maximal bei 0,5 Meter pro Sekunde liegen. Bei seinen Tests in verschiedenen Hotelanlagen stelle Seiche aber häufig eine Kraft von 0,8 bis 2,5 Metern fest. „Kürzlich hatte es ein 90 Kilo schwerer Angestellter eines türkischen Hotels nicht geschafft, sich aus eigener Kraft von dem Sog einer Pool-Pumpe zu befreien“, warnt der TÜV-Fachmann. Bei seinen letzten sechs Hotel-Tests für das Siegel des TÜV Rheinland seien fünf Ferienanlagen durchgefallen... (we)