Frankfurt. .
Die Fluggesellschaft Air Berlin hat einem Pressebericht zufolge Bundestagsabgeordneten mit Bonuskarten beschenkt. Die Topbonus-Karten Gold seien den Abgeordneten im Januar 2010 mit einem Schreiben des damaligen Firmenchefs Joachim Hunold geschickt worden, berichtete die „Frankfurter Rundschau“.
Darin heißt es laut dem Blatt, Air Berlin wünsche den Parlamentariern „eine glückliche Hand bei allen Ihren politischen Entscheidungen“ des neuen Jahres, und weiter: „Für uns ist die Unterstützung durch die Politik in Deutschland von großer Bedeutung.“
Laut dem Blatt werden in dem Schreiben auch die Vorteile der Karte aufgezählt: Dazu gehören Sitze mit mehr Beinfreiheit, 40 Prozent Bonus auf alle gesammelten Meilen sowie eine bevorzugte Abfertigung. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Air Berlin ausgewählte Prominente und ihre Familien kostenlos befördert hat. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft schreibt seit 2008 rote Zahlen.
Ziel für Lobbyisten
Wie viele Politiker die Karten nutzten, ist nicht bekannt. Zu Kundendaten könne Air Berlin keine Auskunft geben, sagte Sprecherin Yasmin Born dem Blatt. Der Chef der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International, Christian Humborg, forderte: „Der Bundestagspräsident, der die dienstlichen Bonuskonten der Abgeordneten verwaltet, sollte die Anzahl der Abgeordneten offen legen“. Diese Art von Annehmlichkeiten seien der „Nährboden für spätere Lobbyaktivitäten“, sagte Humborg der „Frankfurter Rundschau“. Er erinnerte daran, dass normale Kunden der Fluglinie die Vorteile erst „nach 40.000 Statusmeilen“ erlangten.afp