Berlin. . Die Stiftung Warentest hat Last-Minute-Angebote für Sonnenhungrige unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Wer Reisen spät bucht, kann bis zu 30 Prozent des Preises sparen. Es hängt aber vom Reiseziel ab.

Spät entschlossene Urlauber können auch bei einer Buchung auf den letzten Drücker noch auf günstige Angebote hoffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stichprobe der Stiftung Warentest. „Last-Minute-Reisen sind meist billiger als Frühbucherangebote“, heißt es in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „Test“. Im für den Kunden besten Fall kostete die Reise in die Dominikanische Republik kurz vor dem Start 30 Prozent weniger als im Januar – 1329 Euro statt 1904 Euro.

Die Verbraucherschützer haben 112 Pauschalreisen ausgewählt und dafür jeweils den Frühbucherpreis im letzten Winter und die Last-Minute-Offerten im Mai angeschaut. Bei jeder zweiten Reise war die späte Buchung billiger. Nur jeder vierte Pauschaltrip kostete mehr oder war ausgebucht. Frühbucher mit Zielen in Bulgarien, Spanien oder die Türkei fuhren nur bei einem Drittel der Angebote im Januar besser. Der Vorteil betrug in diesen Fällen zwischen fünf und zehn Prozent des Preises. „Bei Fernreisen nach Kuba und in die Dominikanische Republik lohnt es sich fast immer, spät zu buchen“, fand die Stiftung heraus. Bei jedem vierten Angebot war ein Preisnachlass von 20 Prozent drin. Für zwei Wochen in Havanna zum Beispiel bezahlte der Frühbucher 1547 Euro, der späte Schnäppchenjäger nur 1235 Euro.

Unruhen in Nordafrika

Selbst wenn die ursprünglich ausgewählte Pauschalreise ausgebucht ist, muss niemand aufgeben. Die Tester fanden in fast allen Fällen Alternativen, die zudem preisgünstiger waren. In diesem Jahr gibt es allerdings eine Besonderheit, durch die viele Mittelmeerziele besonders begehrt sind. Durch die politischen Unruhen in Nordafrika fallen die dort beliebten Feriengebiete aktuell weitgehend fort. Damit steigt anderswo die Nachfrage und es bleiben weniger freie Plätze übrig als üblich. Vor allem Spanien und die Türkei profitieren davon. Eine Alternative kann in diesen Fällen ein Urlaub in Griechenland sein. Bei der Stichprobe der Warentester wurden drei Viertel der Pauschalofferten in Hellas günstiger angeboten als im Winter. Die Abschläge für Spätbucher lagen bei bis zu 15 Prozent.

In Tunesien oder Ägypten erholt sich der Tourismus langsam. Aufgrund der geringen Nachfrage sind die Unterkünfte dort günstig. Doch die Reise wird dadurch nicht zwangsläufig zum Billigtrip. Denn die Fluggesellschaften haben ihr Sitzplatzangebot wegen der Krise deutlich verringert, was wiederum preistreibend wirkt.

Zeit für die Suche nehmen

„Wer sich bei der Suche ein wenig Zeit nimmt, kann interessante Schnäppchen finden“, stellt die Stiftung fest. Außerdem ändern sich die Preise im Internet häufig, selbst von Tag zu Tag. Davon können vor allem zeitlich flexible Urlauber profitieren.

Die Ergebnisse der Stichprobe entsprechen den Erfahrungen der Stiftung bei der letzten Untersuchung aus dem Jahr 2007. Entgegen den Beteuerungen mancher Reiseveranstalter kommen Frühbucher nicht immer zum günstigsten Preis ans Ziel.