Umstrittene Stierhatz lockt tausende Touristen nach Pamplona in Spanien
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Pamplona.. Am 7. Juli beginnt das umstrittene Stiertreiben im spanischen Pamplona. 2010 waren 1,5 Millionen Besucher angereist. Immer wieder endet das Spiel mit dem Tod. Bei der ersten Hatz gab es Verletzte. Eine Woche lang gibt es jeden Tag eine Hatz.
Zehntausende Menschen haben sich in der nordspanischen Stadt Pamplona versammelt, um mit reichlich Alkohol den Beginn des alljährlichen Stiertreibens zu feiern. Einheimische und ausländische Touristen versammelten sich auf der zentralen Plaza del Ayuntamiento und warteten auf den Abschuss des Böllers, des "Chupinazo", der traditionell als Startschuss des San-Fermín-Festes gilt.
Jedes Jahr gibt es bei dem Stiertreiben zwei- bis dreihundert Verletzte, manchmal auch Tote. Die meisten Teilnehmer verletzen sich durch Stürze, manchmal werden sie aber auch von Stieren niedergetrampelt oder aufgespießt. Zuletzt gab es vor zwei Jahren ein tödliches Unglück: Vor den Augen zahlreicher Touristen rammte ein Stier einem 27-jährigen Spanier seine Hörner in Hals, Herz und Lunge. Bei der ersten Hatz 2011 am Donnerstag sind nach ersten Angaben vier Menschen verletzt worden. Bei ihnen handele es sich um drei Spanier und einen Mann aus Panama, teilten die Organisatoren des weltberühmten Festivals mit. Der erste "encierro" sei insgesamt "sauber und schnell" gewesen. Die sechs beteiligten Stiere - jeder von ihnen etwa eine halbe Tonne schwer - hätten zweieinhalb Minuten für die knapp 850 Meter lange Strecke gebraucht. Die vier Verletzten erlitten den Angaben zufolge nur leichte Blessuren.
Stierrennen in Pamplona
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Die Feierlustigen begossen sich bei der Eröffnungsparty am Mittwoch gegenseitig mit Sangria und tranken große Mengen Wein oder Bier. Viele trugen weiße Kleidung und hielten rote Taschentücher in den Händen. Für viele bedeutet das Stiertreiben eine große Party. "Ich bin hier, um Spaß zu haben", sagte der Kalifornier David Panijelene, der zwei große Gläser Sangria in den Händen hielt. "Es ist das erste Mal heute für mich. Heute ist mein Geburtstag."
Niedergetrampelt oder aufgespießt
Der 24-jährige Australier Adam Aspron sagte, er wolle "Spaß haben, mit den Einheimischen feiern und mit den Stieren rennen". Am 7. Juli beginnt das erste Stiertreiben, bis zum 14. Juli folgt täglich ein weiteres. Hunderte Menschen rennen dann die 848,6 Meter lange Strecke durch die Altstadt vor den aggressiven Tieren weg. Die waghalsigen Rennen dauern meist weniger als vier Minuten. Insgesamt nehmen jedes Jahr 2000 bis 3500 Menschen an dem Spiel mit dem Tod teil.
Stier stürmt Zuschauertribüne in spanischer Arena
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Die 200.000-Einwohner-Stadt Pamplona rechnet in diesem Jahr mit mindestens genauso vielen Besuchern wie im vergangenen Jahr, als 1,5 Millionen Menschen zu dem Fest reisten. Die Hotels waren in diesem Jahr zu 95 Prozent ausgebucht. Die Eröffnungsfeier in Pamplona und das erste Stiertreiben werden in Spanien live im Fernsehen übertragen und für gewöhnlich von Millionen Menschen verfolgt. Der US-Schriftsteller Ernest Hemingway hat das San-Fermín-Fest in seinem Roman "Fiesta" ("The Sun Also Rises") von 1926 beschrieben. (afp)
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