Erfurt. . Die Anfragen für die beiden Gottesdienste mit Papst Benedikt XVI. in Thüringen übersteigen schon Monate zuvor die Kapazitäten der Veranstaltungen. Nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg seien die Sicherheitsanforderungen deutlich erhöht worden.

Die beiden Gottesdienste mit Papst Benedikt XVI. in Thüringen stoßen auf großes Besucherinteresse. Bislang hätten sich rund 74.000 Menschen für Karten registrieren lassen, sagte der Generalvikar des Bistums Erfurt, Raimund Beck, am Dienstag. Dabei übertreffe die Zahl der Anmeldungen für die Veranstaltung in Erfurt bereits jetzt die Kapazitäten. Allerdings plant die Stadt, die Gottesdienste auch auf Großleinwänden zu übertragen. Darüber hinaus sucht das Bistum Erfurt freiwillige Helfer zur Betreuung der Gäste während des Besuchs des Oberhaupts der katholischen Kirche im September.

Beck zufolge sind rund 42.000 Anfragen auf die Veranstaltung auf dem Erfurter Domplatz entfallen. 32.000 Interessenten hätten sich für die Marianische Vesper an der Wallfahrtskapelle Etzelsbach registrieren lassen. Für die bundesweit fünf Veranstaltungen während der Deutschlandreise des katholischen Kirchenoberhaupts gebe es bislang rund 120.000 Anfragen, sagte Beck weiter.

Höhere Sicherheitsanforderungen nach Loveparade-Unglück

Aus Sicherheitsgründen werden an der Messe am Fuße des Doms nur rund 27.900 Menschen teilnehmen können, wie der Erfurter Baubeigeordnete Ingo Mlejnek sagte. Hinzu kämen Mitwirkende und Ehrengäste. Allein 100 Bischöfe würden erwartet. Insgesamt belaufe sich die Zahl der Teilnehmer auf rund 30.000. Gerade nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg im vergangenen Jahr seien die Sicherheitsanforderungen deutlich erhöht worden.

Am Wallfahrtsort Etzelsbach werden bis zu 50.000 Teilnehmer erwartet, wie der Leiter des Koordinierungsbüros für den Papstbesuch, Kurt Herzberg, sagte. Darüber hinaus gebe es einen Puffer nach oben.

Die Vergabe der Karten solle bis Ende Juni abgeschlossen sein, sagte Beck. Dabei würden Anmeldungen aus der Region und Ostdeutschland leicht bevorzugt behandelt. Zudem soll Interessenten, die keine Karten für den Gottesdienst in Erfurt erhalten können, eine Teilnahme an der Marienvesper in Etzelsbach angeboten werden.

Freiwillige Helfer und Privatquartiere gesucht

Unterdessen sucht das Bistum Erfurt für den Papstbesuch noch freiwillige Helfer. Insgesamt würden rund 2.000 sogenannte Volunteers gesucht, sagte Kurt Herzberg, Leiter des Koordinierungsbüros für den Papstbesuch. Sie würden neben der Gästebetreuung auch als Mitarbeiter auf dem Veranstaltungsgelände, im Verkehrsbereich sowie als Unterstützung für die Organisationsleitung eingesetzt. Sie sollen dabei helfen, den Freistaat als guten Gastgeber zu präsentieren und seien für die Besucher das Gesicht der Veranstaltungen, sagte er.

Die freiwilligen Helfer kommen den Angaben zufolge sowohl für den Gottesdienst in Erfurt als auch zur Marienvesper am Wallfahrtsort Etzelsbach zum Einsatz. Ihre Hilfe werde sich dabei nicht allein auf die beiden Tage im September beschränken, an denen Papst Benedikt XVI. Thüringen besucht, hieß es weiter. Interessenten müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Das Bistum hat auf seiner Internetseite ein Anmeldeformular freigeschaltet.

Die Suche nach Quartieren läuft

Zugleich läuft die Suche nach Quartieren für die zahlreichen Gäste in der Landeshauptstadt weiter. Die Situation bei den Hotelzimmern habe sich nach der Absage einer zeitgleich geplanten größeren Veranstaltung etwas entspannt, sagte Carmen Hildebrandt, Geschäftsführerin der städtischen Tourismus & Marketing GmbH. Zudem stünden für Gruppen und Schulklassen Turnhallen und Schulen für Übernachtungen zur Verfügung.

Das Oberhaupt der Katholiken wird Deutschland vom 22. bis zum 25. September besuchen. (dapd)