Essen. . Während auf der Donau derzeit mehr als 120 Kreuzfahrtschiffe schippern, sind bisher weniger als hundert Flusskreuzer auf dem Rhein unterwegs. Doch die Reedereien rüsten massiv auf, zusätzliche Kapazitäten führen zu sinkenden Preisen.

Der Rhein ist – bezogen auf die Binnenschifffahrt – der am stärksten befahrene Strom Europas. Im Segment der Flusskreuzfahrt hingegen kann er der mehr als doppelt so langen Donau das Wasser nicht reichen. Während auf der Donau derzeit mehr als 120 Kreuzfahrtschiffe unterwegs sind, schippern aktuell weniger als hundert Flusskreuzer über den Rhein. Allerdings, die Tendenz ist stark steigend.

In diesem Jahr kommt beispielsweise die neue A-Rosa Brava (Taufe am 1. April in Frankfurt) hinzu, damit verkehren bereits drei große und moderne Schiffe aus der A-Rosa-Flotte (Aqua, Viva) auf dem Rhein. Doch damit nicht genug: 2012 und 2013 werden zwei weitere Neubauten für A-Rosa auf dem Rhein zum Einsatz kommen.

Mit der Straßenbahn direkt zum Schiff

Marcus Zoepke, Chef der A-Rosa Flussschiff GmbH nennt die Gründe für das Wachstum. „Die hohe Markenbekanntheit von A-Rosa sowie das hohe Buchungsinteresse sind die Treiber unseres Erfolges auf dem Rhein. Das Fahrtgebiet Rhein-Mosel-Main bietet vielfältige Routenvarianten und interessante Städte und spricht damit unsere Zielgruppe optimal an.“

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Von DerWesten

Das Rhein-Revier kann A-Rosa-Flusskreuzfahrten aber keinesfalls für sich allein beanspruchen. Auch die junge Flussflotte der TUI expandiert kräftig auf dem Strom zwischen Basel und Amsterdam. Nach Indienststellung der neuen TUI Sonata im vergangenen Jahr, wird nun das Rheinschiff TUI Allegra am 14. April in Frankfurt getauft. Ebenfalls schwerpunktmäßig auf dem Rhein verkehrt das Fünf-Sterne-Luxus Schiff „Premicon Queen“, welches 2010 in die TUI-Flotte aufgenommen wurde.

Die neue Lust auf den Rhein hängt auch damit zusammen, dass insbesondere für Urlauber aus dem Westen Deutschlands die An- und Abreise zu den Einstiegshäfen extrem kurz und damit besonders komfortabel ist. Immer häufiger beginnen und enden die Flussfahrten in Düsseldorf oder Köln, mitunter sogar in Duisburg.

Mehr Vielfalt bei den Angeboten

Der Ballungsraum Rhein-Ruhrgebiet ist dabei für die Reedereien von strategisch wichtiger Bedeutung, um die zusätzlichen Kapazitäten zu befüllen. Allein A-Rosa Flusskreuzfahrten bietet in der Saison 2011 rund 130 Abfahrten ab Köln. Die TUI kommt auf 49 Abfahrten ab Düsseldorf.

Doch es zeigt sich auch, dass die deutlich größere Kapazität zu mehr Vielfalt bei den Angeboten führt. Inzwischen haben sich zunehmend Direktveranstalter oder große Reisebürokooperationen darauf spezialisiert, die Schiffe im Rahmen von exklusiven Sonderfahrten vollständig zu vermarkten.

Mit der Straßenbahn zum Schiff

Der Atlantic Seereisedienst aus Duisburg bietet vom 22. Mai eine sechstägige Sonderfahrt mit der A-Rosa Viva ab 529 Euro zu den Städten Amsterdam, Antwerpen und Brüssel an. Start und Ziel ist Duisburg. „Unsere Gäste aus dem Ruhrgebiet können quasi mit der Straßenbahn zum Schiff anreisen, die Reise ist bis auf wenige Restplätze ausverkauft“, freut sich Erhard Müller, Geschäftsführer Atlantic Seereisedienst, über die starke Nachfrage.

Gute Erfahrungen mit Sonderfahrten auf dem Rhein hat auch die Reisebürokette Alltours Reisecenter gemacht. Noch vor der offiziellen Taufe der A-Rosa Brava wurde eine zweitägige Schnuppereise ab Köln aufgelegt, die binnen einer Woche ausverkauft war. „Auch künftig werden wir wieder solche Specials auflegen“, ist sich Stefan Schrödel, Geschäftsführer des Alltours Reisecenters sicher. Etwa im November und Dezember, wenn fünftägige A-Rosa-Touren ab Köln zu den schönsten Weihnachtsmärkten entlang des Rheins von den Alltours Reisebüros ab 259 Euro pro Person angeboten werden.