Essen. Für drei Euro nach London oder für fünf nach Spanien - der reine Flugpreis ist oft günstiger als das Sandwich nach dem Start. Viele Airlines holen sich ihr Geld über versteckte Gebühren. Mancher Billig-Flieger ist am Ende teurer als der Linienflug.

Für einige Gebühren sind die Airlines nicht verantwortlich. Etwa die Start- und Landegebühren, die die jeweils genutzten Flughäfen fordern. Dazu kommen Kosten für die Überflugrechte. All diese unterschiedlichen Steuern werden von den Fluggesellschaften erhoben, aber dann direkt an die jeweiligen Flughäfen, Städte oder Länder weitergegeben. Diese Gebühren sind leider nicht unerheblich und betragen auf Fernflügen schon mal weit über 200 Euro. Das gilt auch für die von der Bundesregierung neu eingeführte Luftverkehrssteuer, die die Airlines ebenfalls nicht einbehalten dürfen, aber die Fluggäste verärgern, weil sie den Ticketpreis deutlich erhöhen.

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Vor allem beim Gepäck wird abkassiert

Beim Gepäck beginnt das große Abkassieren. Hier verdienen fast alle Airlines kräftig. Manche Fluggesellschaft verlangt inzwischen für jedes eingecheckte Gepäckstück eine Gebühr. Abhängig von Airline und dem Gewicht des Gepäckstückes liegen die Kosten bei circa 10 bis 35 Euro pro Flug und Koffer. Richtig teuer wird es bei allen Fluggesellschaften, wenn die zulässige Freigepäckmenge überschritten wird. Dann muss meist jedes zusätzliche Kilo bezahlt werden. Deshalb vor allem bei den Billig-Gesellschaften: Nie zu viel Gepäck mitnehmen und auch darauf achten, dass die Reisetasche, die an Bord mitgenommen wird, die vorgeschriebene Größe nicht überschreitet. Auch dann muss nämlich meist zusätzlich gezahlt werden. Bei vielen Billig-Fliegern muss das Gepäck zudem rechtzeitig im Internet angemeldet werden. Denn: Wer seinen Koffer ohne Vorankündigung am Airport abgibt, zahlt oft genug den doppelten Preis. Und das Gleiche auf dem Rückflug noch mal. Vorsicht, Preis-Falle!

Achten Sie auch darauf, dass Sie beim Buchen im Internet keine unnötigen Versicherungen ordern, das aber kann schnell passieren, wenn man beim Klicken nicht richtig aufpasst. Einige Airlines verlangen zudem für die Sitzplatz-Reservierung Geld. Das können Sie sich auch sparen. Ärgerlich auch, dass die Fluggäste bei Umbuchungen oder Stornierungen von Flügen doppelt zahlen müssten, weil neben den Airlines auch Internet- Portale Gebühren verlangen.

100 Euro Treibstoffzuschlag bei Flug in USA

Das Abkassieren geht weiter. Manche Airline verlangt sogar für den Check-In Geld. Treibstoffzuschläge sind einer der beliebtesten Sonderzuschläge. Höhe und Rechtmäßigkeit sind für Passagiere nur schwer nachzuvollziehen und für manche Airline ein ordentliches Zubrot.

Erhöhte Kosten beim Einkauf von Kerosin ermuntern die Airlines, diese Gebühr zu erheben. Dieser Wert variiert bei der Fluglänge. Für einen Flug beispielsweise in die USA beträgt der Zuschlag schon über 100 Euro. Gerade denken die Gesellschaften über die nächste Erhöhung nach. Auch die einkassierte „Ticket-Service-Charge“ lässt den Umsatz der Airlines in die Höhe schießen Begründet wird diese Geldquelle als „Bearbeitungsgebühr im Buchungsprozess“. Die meisten Airlines verlangen auch eine „Kreditkarten-Gebühr“. Die kann man sich sparen, wenn der Flugpreis vom eigenen Bankkonto einkassiert wird.

Rückerstattungspflicht für Flughafengebühren

Wenn ein Flug verfällt oder nicht angetreten wird (etwa bei Krankheit), gibt es das Geld nicht immer zurück. Achtung: Die Airline muss dem Kunden zwar nicht den reinen Flugpreis, aber auf jeden Fall alle Flughafen-Gebühren bzw. Steuern zurückzahlen. Nur Treibstoffzuschläge sind nicht so leicht zurückzubekommen. Die Airlines argumentieren, sie kalkulieren die benötigte Treibstoffmenge anhand der gebuchten Passagiere.

Eine dreiste Gebühr verlangt eine US-Low Cost Airline. Hier müssen Passagiere praktisch für jedes Handgepäck bezahlen. Frei sind nur Handtaschen, die mühelos unter den Sitz passen. Ohne Aufpreis kommen da nur die Passagiere weg, die Reiseutensilien in ihre Manteltaschen stopfen.