Berlin. . Die neue Fluglust beflügelt Lufthansa und Air Berlin: Die Fluggesellschaften erweitern ihr Streckennetz im Sommerflugplan deutlich. Allerdings könnte das Fliegen teurer werden.

Die Lufthansa und Air Berlin haben ihren Sommerflugplan in diesem Jahr ausgeweitet.

Hinsichtlich der Ziele und Verbindungen sei der Sommerflugplan der umfangreichste, den die Lufthansa je aufgestellt habe, sagte Marketing-Chef der größten deutschen Fluggesellschaft, Thierry Antinori, am Mittwoch auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. „Wir wachsen in allen Verkehrsgebieten, nicht nur auf der Langstrecke, sondern auch wieder innerhalb Europas.“

Für den am 27. März beginnenden Sommerflugplan seien durchschnittlich 13.304 Lufthansa-Flüge in der Woche geplant. Das ist ein Zuwachs von 3,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen bietet im Sommer Verbindungen zu 211 Zielen in 84 Ländern an. Im Sommerprogramm 2010 waren es 204 Destinationen in 81 Staaten.

Mit dem A380 nach San Francisco

Neu hinzugekommen sind unter anderem die Urlaubsziele Antalya, Ibiza, Palermo und Trondheim. Mit der weltweit größten Passagiermaschine, dem Airbus A 380, wird die Lufthansa ab 10. Mai auch nach San Francisco fliegen. Bisher steuert die Kranich-Linie mit dem A 380 Johannesburg, New York, Peking und Tokio an. Ein sechster A-380-Zielort werde noch bestimmt und solle zur Jahresmitte ins Programm aufgenommen werden, sagte Antinori.

Die angebotene Sitzplatzkapazität des gesamten Lufthansa-Streckennetzes werde sich gegenüber dem Sommerflugplan des Vorjahres um 11,3 Prozent erhöhen. Diese Steigerung sei weiterhin auf die Flottenerneuerung und dem damit verbundenen Tausch hin zu größeren und treibstoffeffizienteren Flugzeugtypen zurückzuführen, sagte der Marketing-Chef.

Air Berlin verspricht mehr Komfort

Auch Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Airberlin erweitert ihr Streckennetz und will mehr Kabinen-Komfort bieten. Die Stärkung der Drehkreuze Berlin und Düsseldorf, neue Codeshare-Verbindungen mit künftigen Partnern der Airline-Allianz oneworld sowie der Ausbau von Zielen in Italien seien die Schwerpunkte von airberlin in diesem Jahr, sagte der Chef der Fluggesellschaft, Joachim Hunold, am Mittwoch auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Außerdem solle der Komfort vor allem auf der Langstrecke erhöht und der Service verbessert werden.

Im eigenen Streckennetz baut Airberlin sein Angebot über die Drehkreuze Berlin, Düsseldorf und Palma de Mallorca weiter aus. Ab Mai fliegt Airberlin erstmals von Berlin nach New York und Linz. Ab Mitte April wird erstmals Verona nahezu täglich ab Berlin und Düsseldorf angeflogen.

Ab Düsseldorf nach Bari

Neu hinzukommen auch die Strecken von Düsseldorf nach Bari sowie die Verbindungen in das nahegelegene Brindisi, die von Köln/Bonn, Nürnberg, München und Zürich angeboten werden. Ebenfalls neu sind die Verbindungen von Berlin und Münster/Osnabrück nach Olbia auf Sardinien.

Sämtliche Maschinen der A330-200 Flotte für Langstreckenflüge sollen ab November in der Business und Economy Class mit neuen Sitzen ausgestattet werden. Beide Klassen erhalten zudem ein neues Unterhaltungsprogramm.

Höhere Kerosin-Aufschläge?

Flugreisende müssen jedoch wegen des teuren Öls mit höheren Ticketpreisen rechnen. Lufthansa und Air Berlin erwägen wegen der steigenden Treibstoffkosten höhere Kerosinzuschläge. „Wir prüfen, was wir machen werden“, sagte Antinori. Airberlin erwägt eine erneute Anhebung. „Wir müssen uns den Kosten stellen“, so Hunold. Über eine Anhebung werde „zu gegebener Zeit entschieden“. Wegen der Unruhen in Libyen und anderen Ölförderländern der Region war der Ölpreis in dieser Woche zeitweise auf den höchsten Stand seit 2008 gestiegen. (dapd)