Vom Winter kennt man sie ja, die Bilder in den Klatschmagazinen von Prominenten, die auf Edelhütten bei Kaviar und Champagner den Schnee hochleben lassen. Jetzt erobert der Gourmettrend auch den Sommer und den Herbst. Das geschieht allerdings in einer Form für jedermann: Die Sterneköche kreieren spe

Unter dem etwas kuriosen Namen „Kulinarischer Jakobsweg“ wollen vier Hüttenwirte hoch über dem Paznauntal in Tirol den Gaumen von Gipfelstürmern verwöhnen.

Als Schirmherren haben sie Deutschlands ersten Sternekoch und kulinarischen Trendsetter Eckart Witzigmann gewonnen. Der und Lokalmatador Martin Sieberer vom Hotel Trofana Royal in Ischgl ließen von vier Sterneköchen je eine Speisekarte aus regionalen Gerichten und Produkten zusammenstellen, die das ganze Jahr über auf vier ausgewählten Hütten gültig ist. Außerdem kreierte jeder der Spitzenköche ein spezielles Gericht für „seine“ Hütte. Martin Herrmann versorgte die Jamtalhütte bei Galtür mit einem Rezept, die Heidelberger Hütte bei Ischgl erhielt von Ivo Adam ein Gericht, in der Niederelbehütte bei Kappl wird nach Vorgaben von Gerrit Greveling gekocht und die Ascherhütte bei See erklimmt mit Franz Fuiko kulinarische Höhen.

"Aufstieg mit Genuss“ nennt sich das neue Gourmetangebot der Dolomitenregion Alta Badia, im Winter gibt es das Pendant „Genuss-Skifahren“. Die Südtiroler können dabei auf einheimische Kochkünstler zurückgreifen, die „Dolomitici“.

So nennen sich die drei Sterneköche von Alta Badia: Norbert Niederkofler (Restaurant St. Hubertus), Arturo Spicocchi (Restaurant La Stüa de Michil) und Claudio Melis (Restaurant La Siriola). Zusammen mit Kollegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sie Gerichte zusammengestellt, die sich durch einheimische Zutaten und einfache, aber wohlschmeckende Zubereitung auszeichnen

Stromberg zum Beispiel verwöhnt Bergwanderer auf der Lée Hütte mit gekörntem Frischkäse und Kräuterseitlingen, glasiertem Apfel und Schüttelbrot.

Weiter im Angebot: ein romantisches Bergfrühstück mit ladinischen Spezialitäten, bei einer Bäuerin die Geheimnisse der Südtiroler Bauernküche entdecken und eine Gourmet-Skitour mit acht Stationen, wo Spezialitäten und Wein verköstigt werden.

Westlich des mächtigen Sellastocks herrscht auf der Seiser Alm von jeher der Genuss.

Für Feinspitz, Bierverkoster, Fischfan oder Fleischtiger

Auf dem Hochplateau empfangen hunderte von Hütten, Almen und Schwaigen Bergwanderer mit hausgemachtem Speck, handgerollten Knödeln und anderen lokalen Spezialitäten.

Alpen

Anreise: Mit dem Autozug der Deutschen Bahn 01805/ 99 66 33,

www.dbautozug.de

nach Innsbruck oder Bozen.

Veranstalter: Der Tourismusverband Alta Badia bietet „Herbstzauber in den Dolomiten“ mit sieben Übernachtungen und Halbpension ab 352 Euro p.P. Salzburger Land Tourismus bietet drei Übernachtungen mit Frühstück und einem Abendessen im Traditionsgasthof „Steinerwirt“ ab 220 Euro p.P.

Kontakt:Tourismusverband Paznaun–Ischgl, 0043/50990/ 1 00, www.paznaun-ischgl.com

Tourismusverband Alta Badia, 0039/0471/83 61 76, www.altabadia.org,

Salzburger Land Tourismus, 0043/662/6 68 80, www.salzburgerland.com

Die Spitze der Verwöhnstätten bildet die kleinste Hütte. In der Gostner Schwaige zaubert der junge Spitzenkoch Franz Mulser kulinarische Köstlichkeiten – und das in einer nur zweieinhalb Quadratmeter großen Küche.

Hüttenwirt Mulser verwendet vor allem Produkte aus eigener Herstellung: Blüten und Kräuter aus dem eigenen Biogarten oder Milch und Fleisch von eigenen Kühen und Schweinen. Maximal 25 Gäste können sich von ihm verwöhnen lassen, mehr passen nicht in die rustikale Stube und auf die Terrasse mit Blick auf Schlern und Sella.

Sieben Genusswege haben die Touristiker im Salzburger Land ausgearbeitet und zu einer „Via Culinaria“ für Genießergruppen zusammengestellt. Ob die Namen dieser Gruppen wirklich ansprechend sind, mag jeder für sich entscheiden.

Die Bandbreite ist bei Feinspitz, Fischfan, Bierverkoster, Fleischtiger und Hüttenhocker jedenfalls groß. Und damit man sich bei der Auswahl nicht vertut, gibt es im Internet eine Genusstyp-Beratung. Den Weg weist dann eine Karte oder die kostenlose Broschüre „Genusswege im Salzburger Land“.