Die Vorfreude auf das Reiseziel ist groß. Das Problem: Es fahren auch andere hin

Endlich Ferien! Die Koffer sind gepackt und die Vorfreude auf den Urlaub ist groß. Doch egal, wohin die Reise geht, eines ist unausweichlich: Es fahren auch andere hin. Diese anderen können entweder ganz angenehme Zeitgenossen sein oder einfach nur auf die Nerven gehen. Als gelassener Urlauber lächelt man über derartige Urlaubsspezies, wie wir sie im Folgenden vorstellen.

Der Angeber

Manche Menschen haben das ausgeprägte Bedürfnis, vor Publikum damit zu prahlen, wo auf dem Globus sie schon überall waren. Das kommt in Redewendungen wie „Letztes Jahr in der Südsee...” oder „Als wir auf den Seychellen...” zum Ausdruck. Wer darauf nicht in Staunen ausbricht, ignoriert am besten freundlich lächelnd derartiges Imponiergehabe.

Der Liegestuhl-Reservierer

Leider sind wir Deutschen bei diesem altbekannten Phänomen ganz vorne dabei. Schon morgens, auf dem Weg zum Frühstück, wirft er ein Handtuch auf „seine” Liege, da er sonst nachher ja keinen oder eben nicht „seinen” Lieblingsstuhl bekommen könnte. Besonders schwere Fälle stehen sogar extra früh auf, um auch wirklich die Pole Position am Pool zu ergattern. Oder sie werden von der Liegestuhl-Reservierer-Gattin geschickt.

Der Fitness-Freak

Erholen ist für diesen Urlaubstyp ein Fremdwort. Schon vor dem Frühstück steht Joggen auf dem Programm, nach dem Obstteller wird das Fitnessstudio auf seine Tauglichkeit geprüft, um danach noch rechtzeitig zur Aqua-Gym am Pool zu hechten. Schwimmen, Surfen, Tennis oder Volleyball: Er nimmt sie alle, wie sie kommen. Es versteht sich, dass dieser Typ dem Liegestuhl-Reservierer nicht ins Gehege kommt.

Der Besserwisser

Er ist der Schrecken aller Reiseleiter und Reiseveranstalter. Denn gnadenlos prüft er ständig, ob der Reiseverlauf auch dem Programm entspricht, das Zimmer der Beschreibung und ob nicht die Halbpension laut Ankündigung für diesen Tag doch eine Vollpension sein müsste. Meckern und reklamieren stehen auf der Tagesordnung. Für Mitreisende hilft da nur eine gehörige Portion Humor. Andernfalls würde man sich nur über ihre Kleinlichkeit ärgern.

Der Unersetzliche

Der Laptop ist auch am Strand aufgeklappt, das Handy quasi mit dem Ohr verwachsen, ins Büro eine Standleitung eingerichtet. „Ich will nur mal meine Mails prüfen”, „Nur mal kurz nachfragen, ob es mit dem Auftrag geklappt hat”, das hören die geplagten Mitreisenden von dieser Urlaubsspezies, die man mit dem Wort Urlaub wahrlich kaum in Verbindung bringen kann.

Der Selbstverliebte

Die Strandpromenade ist für diesen Urlaubstyp der Laufsteg, auf dem er seine Eitelkeit ausführen darf. Gesehen werden, ist sein Motto. Tagsüber sind Posing und Bräunen seine Lieblingsbeschäftigungen, abends wirft er sich in Schale wie zum Galadiner. Bleibt die Hoffnung, dass es auch genügend Spiegel gibt, in denen dieser Urlaubstyp sein Antlitz bewundern kann!

Der Flirtkönig

Kein weibliches Wesen ist vor diesem Typ sicher. Wichtigstes Ziel seiner Reise ist es, bei möglichst vielen Frauen zu landen. Schon im Flugzeug geht die Flirterei los. Am Urlaubsort wird schnell die Lage sondiert, die Spreu vom Weizen getrennt und dann intensiv geflirtet. Vorsicht, meine Damen, nicht mit der großen Liebe verwechseln, dieser Typ will nur seinen Spaß!

Der Schnappschuss-Jäger

Er läuft den ganzen lieben Urlaubstag lang mit seiner Kamera umher, nervt seine Umwelt mit Anweisungen wie „Zeig doch mal Dein schönstes Urlaubsgesicht” oder „Etwas mehr nach rechts, sonst krieg ich die Palme nicht mit drauf!”. Und zu Hause müssen Freunde, Verwandte und Nachbarn die beeindruckende „Foto-Ausbeute” gehörig bewundern.

Der Panikmacher

Beim genussvollen Fischessen erzählt er anschaulich von der Fischvergiftung seines Schwagers im vergangenen Urlaub. Zu schmackhaftem Tiramisu fallen ihm natürlich nur Salmonellen ein. Leitungswasser im Ausland? Nie im Leben! Im Reisegepäck ist eine Flasche Desinfektionsmittel. Und einheimische Spezialitäten probiert er lieber erst gar nicht – wegen der unbekannten Bakterien. Wer schon im Flugzeug seine Bekanntschaft macht, der erfährt garantiert die spektakulärsten Flugzeugabstürze der vergangenen Jahrzehnte. Na dann, schönen Urlaub noch!