Teil 8: In der Ruhe liegt die Kraft: Von Telgte nach Ostbevern Teil 9: Auf dem Kamm des Teutos nach Bielefeld

Teil 8: Von Telgte nach Ostbevern

Es müssen ja nicht immer die ganz großen Ambitionen sein, die einen raus in die Natur locken. Es ruhig angehen lassen, die Seele baumeln lassen – warum eigentlich nicht? Mit 15 Kilometern durchs flache Münsterland ist eine Wanderung von Telgte nach Ostbevern somit auch bestens für Einsteiger geeignet und für alle, die vielleicht auf der Suche nach etwas Besinnung sind.

150 000 Pilger zieht es jährlich nach Telgte. Hauptanziehungspunkt für die Gläubigen ist die barocke Wallfahrtskapelle der Schmerzhaften Mutter mit dem aus Pappelholz geschnitzten Gnadenbild aus dem 14. Jahrhundert. In allen Belangen ausgeruht kann es dann los gehen. Wanderer dürfen sich auf eine Tour durch eines der schönsten Naturschutzgebiete an der Ems freuen. Mächtige alte Eichen und eine mit vielen Gewässern durchsetzte Weiselandschaft bieten Erholungsuchenden ein besonders schönes Stück Natur. Hier fließen Bever und Ems ganz naturnah mit Steilufern und typischer Wasservegetation wie Seerosen und Laichkräutern. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten, darunter Eisvogel und Wollgras, sind aus nächster Nähe zu bestaunen. Idyllisch mutet auch die münsterländische Wassermühle von Haus Langen an. Eine alte Wassermühle gibt es auch am Ziel in Ostbevern. In einem Nebengebäude beherbergt sie das Kutschenmuseum, ein Muss für Nostalgiker. Und ohne Stress geht es dann auch wieder zurück: Entweder mit der Bahn nach Hause oder mit dem Bus zurück nach Telgte.

Strecke: 15 km

Gehzeit: 4,5 Stunden

Schwierigkeit: leicht

INFO

Wanderinfos:

Beide Touren finden Sie im Wanderführer „Wunderbar wanderbar”, der bei vielen Verkehrsunternehmen und an allen Westlotto-Annahmestellen erhältlich ist. Download unter: www.nahverkehr.nrw.de

ÖPNV:

Start- und Zielorte der Touren sind gut mit Bus und Bahn zu erreichen. Optimal für Ausflüge sind das SchönerTag-

Ticket NRW Single bzw. für fünf Personen sowie das Schöne-FahrtTicket NRW.

Anreise:

Tour 1: Anfahrt bis „Telgte Bf”, Rückfahrt ab „Ostbevern”.

Tour 2: Anfahrt bis „Halle/Westfalen”, Rückfahrt ab „Landgericht” bis „Bielefeld Hbf”.

Infos und Tickets: www.nahverkehr.nrw.de

Teil 9: Auf dem Kamm des Teutos nach Bielefeld

Grat-Wanderungen sind zumeist ja nicht ganz ohne. Vor allem im übertragenen Sinne gemeint. Über den schmalen, bewaldeten Gebirgskamm des Teutoburger Waldes zu wandeln, macht dagegen einfach nur Spaß. Aber fangen wir vorne an.

Los geht es in Halle in Westfalen, auf dem Hermannsweg in Richtung Gebirgskamm, von dort aus bis nach Bielefeld. Kunstfreunde dürfen sich bereits auf das erste Highlight freuen, ohne einen Meter gelaufen zu sein. In Halle gibt es ein weltweit einzigartiges Museum, das Kindheits- und Jugendwerke großer Meister wie Picasso oder Dürer zeigt.

Unterwegs begegnen Wanderer Sickerquellen, Steinbrücken und alten Befestigungsanlagen wie der Schwedenschanze und der Hünenburg, einer germanischen Wallburgruine. Dabei kosten sie bei ihrer Grat-Wanderung die vielen schönen Panoramablicke über den „Teuto” aus. Beim Wechsel vom Sandstein- auf den Kalksteinkamm wird gut erkennbar, dass der Teutoburger Wald aus unterschiedlichen Höhenzügen besteht, die durch Längs- und Quertäler unterbrochen sind.

Kurz vor dem Ziel führt der Weg mitten durch den Tierpark Olderdissen, in dem 450 heimische Tiere leben, die in freier Wildbahn nur noch selten oder gar nicht mehr zu sehen sind. Hier ist der Eintritt sogar kostenlos. In Bielefeld bietet sich dann noch ein Abstecher zur mächtigen Sparrenburg an.

Strecke: 17 km

Gehzeit: 4,5 Stunden

Schwierigkeit: mittel