Kultur, Wein und kaum Steigungen – ein Wegweiser zu den beliebtesten Fahrradwegen zwischen Wattenmeer und Alpen
Fahrradfahren in Deutschland boomt wie nie zuvor. Vor allem Radwege, die an Flüssen entlang führen, sind bei den Radlern äußerst beliebt. Sie haben praktisch keine Steigungen, und manche Etappen lassen sich sogar aufs Wasser verlegen. Das gefällt vor allem den gemütlicheren Naturen unter den Pedaltretern. Hier sind die sechs schönsten Fluss-Routen aus dem umfangreichen deutschen Radwegenetz.
Elberadweg
Auf den Spuren von Luther, Gropius & Co. verläuft der Elberadweg. Deutschlands beliebtester Radweg begleitet die Elbe auf 860 Kilometern durch die größte natürliche Flusslandschaft Europas und führt vom Riesengebirge zum norddeutschen Wattenmeer. Mit den bizarren Felsformationen in der Sächsischen Schweiz beginnt der Elbe-Flirt. Über Pirna und durch sanftes Hügelland gleitet man bis Dresden und dann durch Deutschlands kleinstes Weinanbaugebiet. Die Lutherstadt Wittenberg ist dann die nächste Station. Anschließend geht es über die Bauhaus-Stadt Dessau nach Magdeburg – Zentrum der „Straße der Romanik”. Vorbei am pulsierenden Hamburg und den Obstplantagen des Alten Landes geht's weiter nach Cuxhaven – ein maritimer Abschluss.
Info: www.elbradweg.de
Main-Radweg
Romantisch, historisch und süffig gibt sich der Main-Radweg. In großen Schleifen windet sich der Main auf 460 Kilometer Länge durch abwechslungsreiche Landschaften zwischen Frankfurt und Bayreuth. Er bahnt sich seinen Weg durch das fränkische Weinland und schlängelt hinter Würzburg langsam auf die dunkelgrünen Wälder des Spessarts zu. Reizvolle Städte liegen an seinem und des Radlers Weg: die ehemalige Kaiserstadt Bamberg, die alte Residenzstadt Würzburg und das trutzige Ochsenfurt. Und auch fürs leibliche Wohl ist gesorgt: Urige Biergärten und gemütliche Weinstuben verwöhnen den Gaumen der Radler.
Info: www.mainradweg.com
Weser-Radweg
Vier auf einen Streich: der Weser-Radweg. Über 500 Kilometer und vier Bundesländer begleitet der Weser-Radweg den Fluss von Hannoversch Münden, wo sich Werra und Fulda vereinen, bis nach Cuxhaven. Die Belohnung dieser Mega-Strampelei: Eindrücke einer vielfältigen Flusslandschaft mit Burgen und Schlössern, Märchen- und Sagengestalten, Bauwerken der Weserrenaissance und modernster Hafentechnik. Durch das sanft hügelige Weserbergland rollt man gemütlich nach Minden und in die norddeutsche Tiefebene hinein. Immer wieder verlocken kleine Städtchen mit ihren Fachwerkhäusern zu einem Stopp. Hat man Bremen erst hinter sich gelassen, ist bereits die Nähe zur Nordsee spürbar. Im Schutz der Deiche geht es zum Ziel in Cuxhaven.
Info: www.weserbergland-tourismus.de
Mosel-Radweg
Moselwein, Burgen und idyllische Weindörfer bestimmen die Eindrücke am Mosel-Radweg. Die vielfach gewundene Mosel ist einer der längsten Nebenflüsse des Rheins. Ihr mittlerer Teil, von Trier bis Koblenz, gilt als der landschaftlich schönste Abschnitt. Auf diesen 242 Kilometern wird die mehr als 2000 Jahre alte Geschichte der Region erlebbar, wie in der Römerstadt Trier mit den Kaiserthermen und der Porta Nigra. Hinter Trier windet sich die Mosel in zahlreichen Schleifen durch das Rheinische Schiefergebirge. Weinsorten wie der Riesling gedeihen hier besonders gut – das Klima ist fast mediterran. Berühmte Weinorte wie Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und Cochem laden ein zur Probe der edlen Tropfen.
Info: www.mosellandtouristik.de
Altmühltalradweg
Der Altmühltalradweg von Rothenburg nach Regensburg führt durch eine der romantischsten Flusslandschaften Deutschlands. Wunderschöne Naturlandschaften, mittelalterliche Fachwerkstädtchen und verschlafene Dörfer reihen sich längs des Weges auf. Barocke Burgen, Klöster und Schlossruinen sind die Wegbegleiter auf der 287 Kilometer langen Tour durch das liebliche Taubertal und den Naturpark Altmühltal bis zur Domstadt Regensburg.
Info: www.naturpark-altmuehltal.de
Inntal-Radweg
Von den Schweizer Bergriesen zu den sanften Hügeln am Unteren Inn führt der Inntal-Radweg. Es sind die landschaftlichen Gegensätze, die ihn zu einem unvergleichlichen Erlebnis machen. Denn der Radweg führt gleich durch mehrere Regionen, wie Tirol, Bayern, Oberösterreich oder die Schweiz. Zunächst von mächtigen Gebirgszügen begleitet, schlängelt sich der Weg entlang des Inns von Maloja in der Schweiz über Innsbruck bis nach Passau auf 520 Kilometer Länge.
Im oberbayrischen Voralpenland fließt der Inn dann durch eine sanfte Hügellandschaft von Wasserburg und Mühldorf weiter zum Wallfahrtsort Altötting. Über Simbach geht es zur Donaumündung der Dreiflüssestadt Passau. Und wer Lust hat, der nimmt dann gleich die Donau „in Angriff” und radelt weiter bis Wien. Dort können Radler zum Beispiel in einem Wiener Kaffeehaus bei Sacher-Torte wieder zu Kräften kommen.
Info: www.inn-radweg.com