Sean Connery, Mel Gibson und Rosamunde Pilcher: Alle nutzen sie die Naturkulisse für ihre Filme

Scott Morrison strahlt: „Sie haben unser Haus zwei Wochen lang auf den Kopf gestellt.” Was den smarten Manager an diesem eigentlich unerfreulichen Tatbestand so begeistert, ist leicht erklärt: Zum zweiten Mal bereits war das mondäne Dunrobin Castle Kulisse für die ZDF-Verfilmung eines Rosamunde Pilcher-Romans, jener Melodramen der Bestseller-Autorin, die von Millionen heiß und innig geliebt werden.

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Anreise

Ab Köln mit Germanwings, ab Dortmund mit Easyjet

Veranstalter

Die bekannten Busreiseveranstalter wie Graf's Reisen, TRD Reisen, RUF Touristik, Job Tours oder Hafermann-Reisen bieten allesamt Panorama-Touren durch Schottland oder durch Südengland auf den Spuren von „Rosamunde Pilcher” an. Beispielsweise vier Tage ab 325 Euro (gesehen bei Job Tours, 0201/29 49 40, www.job-tours-reisen.com ). Wolters-Reisen ( 0180/577 38 77, www.tui-wolters.de ) bietet eine zehntägige Auto-rundreise ab 498 Euro an.

Kontakt

www.visitbritain.de

Für den Erfolg solcher Filme sorgen nicht Stars und Story allein. Wie beim „Traumschiff” verzuckern die Filmemacher ihre Märchen durch die Einbettung in grandiose, vollendet gefilmte Landschaften. Dunrobin Castle ist im wirklichen Leben das noble Anwesen der Herzöge von Sutherland an der Nordostküste Schottlands. Ein neogotisches Märchenschloss, das gerne mit Neuschwanstein verglichen wird und ausgiebig besichtigt werden kann. Im Film ist Dunrobin Castle der Familienstammsitz von Countess Lucinda Rhives, die es in ein Hotel verwandelt hat. Gedreht wurde in den Prunksälen und auf der Terrasse mit Meerblick.

Wie kein anderes Medium haben Filme den Mythos Schottland in alle Welt transportiert. Zum ersten Kultfilm avancierte 1986 „Highlander” mit Christopher Lambert und Sean Connery. Schauplätze: die westlichen Highlands, die Hebrideninsel Sky und das erhabene Torridon-Massiv. Weltberühmt ist die Szene, in der Connor McLeod alias Christopher Lambert mit wehender Mähne über die Brücke ins wuchtige Eilean Donan Castle einreitet.

1995 untermauerten zwei weitere Kassenschlager den wachsenden Stellenwert Schottlands für die internationale Film- und die einheimische Tourismusindustrie. Der Blockbuster „Braveheart” zeigt die bewegende Geschichte des Nationalhelden William Wallace, der im 13. Jahrhundert darum kämpfte, die Engländer aus Schottland zu vertreiben. Mel Gibson drehte das Epos unter anderem in den wilden und einsamen Hochtälern von Glen Nevis und Glencoe.

Ein Hochlandheld des 18. Jahrhunderts war Rob Roy McGregor, auf der Leinwand verkörpert von Liam Neeson. Das umwerfende Panorama zu Beginn des Films „Rob Roy” wurde in den Bergen oberhalb von Kinlochleven bei Glencoe gefilmt, das Dorf der McGregors im Glen Nevis aufgebaut. Drummond Castle bei Crieff wurde zur Residenz des schurkischen Duke of Montrose, und Crichton Castle südlich von Edinburgh war die Außenansicht der Spielhölle, in der Rob Roy und Archibald Cunningham ihr finales Duell austrugen.

Auch für manche Szenen der Harry-Potter-Filme lieferte Schottland fabelhafte Hintergrundbilder. Die Basissequenz für die Verfolgungsjagd zwischen dampfendem Hogwarts-Express und einem fliegenden Ford entstand oberhalb von Glenfinnan in den westlichen Highlands, gefilmt auf einem alten Viadukt, das sich überaus fotogen über das gesamte Tal spannt. Dieses wiederum gehört zu einer der schönsten Panoramastraßen Schottlands, die sich zwischen Fort William und dem Hafenort Mallaig durch Rhododendronwälder windet, vorbei führt an den „silbernen” Stränden von Morar und allerlei tolle Ausblicke bietet auf Schären, Buchten, Dünen und Strände.

Diese sogenannte„Straße zu den Inseln” ist auch per Zug erlebbar: Zwischen Mai und Oktober faucht der nostalgische „The Jacobite” zweimal täglich über die Gleise.

Jüngster Kinostar auf schottischem Boden: Rosslyn Chapel bei Edinburgh. Eine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, um die sich diverse Legenden ranken. Manche der Kunstwerke im Inneren geben Rätsel auf bis heute, sie werden mit den Freimaurern, den Rosenkreuzern und dem Templerorden in Verbindung gebracht. Selbst der Heilige Gral soll der Sage nach in Rosslyn Chapel verborgen liegen. Grund genug für Dan Brown, seinen Bestseller „Sakrileg” in der Rosslyn Chapel anzusiedeln. Ein Schauplatz, auf den folglich auch Regisseur Ron Howard im „Da Vinci Code” nicht verzichten konnte. Und wollte.