Kiel. Im Sommer gibt es weniger Pandemiebeschränkungen bei Reisen. Steigen jetzt die Urlaubspreise? Wo gibt's günstige Angebote? Hier die Antworten.

Endlich wieder ans Meer! Die Zeichen für die Sommerferien stehen auf Badeurlaub. Das ermittelte die aktuelle Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen, FUR, in Kiel.

"Wir registrieren 2022 ein stärkeres Bedürfnis der Deutschen nach Erholung" sagt Marktforscher Ulf Sonntag. "Viele wollen wieder so verreisen, wie sie es gewohnt sind".

Die meisten Veranstalter sind auf die neue Buchungslust eingestellt. Sie haben ihre Angebote in beliebten Zielen wieder ausgeweitet. Viele verlängern Frühbucherrabatte bis in den April hinein. Und Flex-Tarife sollen locken, sich jetzt schnell zu entscheiden.

Schon registriert das Buchungs- und Bewertungsportal HolidayCheck , dass die Türkische Riviera, Mallorca und die griechischen Inseln für den Sommer gut gebucht sind. Muss man schnell zugreifen? Zwingen die unsicheren Zeiten sicherheitsbewusste Kunden, die aufs Geld achten müssen, sich schon früh festzulegen? Wir beantworten einige der drängenden Fragen rund um den Sommerurlaub:

Besser früh oder spät buchen?

Wer in beliebten Ferienzielen ein bestimmtes Hotel oder eine bestimmte Zimmerkategorie im Auge hat, könnte schon spät dran sein. Grundsätzlich sieht Kerstin Heinen vom Deutschen Reiseverband (DRV) im März aber noch genügend Frühbucherrabatte. Die DRV-Sprecherin rät, jetzt zu buchen und die Reise mit einem Flex-Tarif abzusichern.

Damit räumen viele Anbieter das Recht auf Umbuchen oder Stornieren bis kurz vor Reiseantritt an. Je nach Anbieter ohne Angabe von Gründen, kostenlos oder gegen Aufpreis.

Als Faustregel gilt: Familien mit Kindern buchen am besten früh und mit Flex-Tarif. Achten Sie zudem auf einen Kinderfestpreis.

Wer bei Termin, Reiseziel und Unterkunft flexibel ist oder seine Reise individuell zusammenstellt, kann auch auf Last-Minute-Angebote spekulieren. Denn es ist zum Beispiel nicht ausgeschlossen, dass der Krieg in der Ukraine die Reiselust dämpfen wird.

Laut Friederike Burge von der Flugsuchmaschine Skyscanner gibt es aber jetzt (noch) Sommerflugpreise so günstig wie seit langem nicht mehr. Etwa nach Spanien oder Italien. Ihr Tipp lautet: Sich mit einem aktivierten "Preisalarm" per E-Mail aktuell von der Suchmaschine über Preisänderungen informieren zu lassen.

Wie sehen die Preise für Mietwagen aus?

Länger warten könnte indes kosten: Wegen der aktuellen politischen Lage und steigender Energiepreise rechnet man in der Reisebranche damit, dass die Flugpreise im Jahresverlauf anziehen könnten.

Bei Mietwagen stehen die Zeichen eindeutig auf früh buchen. Die Fachleute erwarten weitere Preissteigerungen, vor allem bei der sich abzeichnenden hohen Nachfrage in besonders beliebten Zielgebieten wie dem Mittelmeer.

Im Reisebüro, auf Portalen oder aus Supermarkt-Prospekten buchen?

Sparfüchse kommen um einen genauen Preisvergleich nicht herum. Jürgen Zupancic vom Magazin "Clever reisen!" erklärt, worauf es zu achten gilt: "Dafür müssen alle Bestandteile der Angebote herangezogen werden, etwa Größe, Ausstattung und Meerblick beim Zimmer, Verpflegung, Abflughafen, Transfers − und die detaillierten Bedingungen des Flexpreises." Beim klassischen Badeurlaub können Reiselustige diese Mühe gut dem Reisebüro nebenan überlassen.

Reiseportale mit vielen Filtereinstellungen helfen aber auch. Ein Check24-Veranstaltervergleich ermittelte im Februar etwa bis zu neun Prozent günstigere Preise bei identischem Abflugort, gleichem Hotel, identischer Zimmerkategorie und Verpflegung und gleicher Reisezeit.

Gut zu wissen: Discounterangebote erwiesen sich im Preistest von Clever reisen! als nicht grundsätzlich günstiger.

Was sind weitere Stellschrauben für den günstigen Sommerurlaub?

Ein klassischer Tipp für Sparsame sind Abflüge von einem Bundesland, das in dem Zeitraum keine Ferien hat, sowie die Wahl von Abflugzeiten in der Nacht oder frühmorgens. Die Vorschläge sind zwar nichts für Bequeme, können aber die Flugkosten bis zu 25 Prozent senken.

Der Reiseverband DRV weist außerdem darauf hin, dass auch Pauschalreisen mit geringfügig weniger oder mehr Urlaubstagen als die exakten zwei Wochen im Vergleich günstiger sein können. (dpa)