Erfurt. Es ist die Großveranstaltung, auf die viele Menschen seit Jahren hinfiebern. Bis vor Kurzem war unklar, ob die Bundesgartenschau öffnen wird.
Als erste Bundesgartenschau während einer weltweiten Pandemie hat die große Blumenschau in Erfurt ihre Tore für Besucher geöffnet. Mit Tüten voller Pflanzen sind die ersten Gäste am Freitagmorgen auf dem Egapark in Empfang genommen worden.
Doch eine Buga wie diese hat es noch nie gegeben - das Coronavirus drückt ihr seinen Stempel auf. Was bedeutet das für die Buga und ihre Besucherinnen und Besucher?
Wer darf überhaupt zur Buga kommen?
Deutlich weniger Besucher als geplant dürfen der Pandemie wegen bis auf Weiteres bei Öffnung auf den zwei Buga-Hauptstandorten in Erfurt, dem Egapark und dem Petersberg Buga-Gelände, unterwegs sein - nämlich 15.000 statt 20.000 täglich. Nur wer bereits online oder über Vorverkaufsstellen ein Ticket gekauft hat, darf kommen. Zudem ist für den Einlass eine vorherige Anmeldung über das Internet nötig - das gilt für Inhaber von Tages- und Dauerkarten. Hintergrund ist, das Besucheraufkommen und die Besucherlenkung zu kontrollieren.
Den neuesten Änderungsempfehlungen des Infektionsschutzgesetzes zufolge müssten Besucher zusätzlich einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweisen - wann diese Regeln gelten würden, ist aber noch unklar. Der Oberbürgermeister Erfurts, Andreas Bausewein (SPD), kündigte bereits vergangene Woche an, dass geprüft werde, welche Testangebote es für Besucher geben könnte. Fest stehe, dass die Stadt ein weiteres quasi zwischen den zwei Buga-Hauptstandorten gelegenes Testzentrum im Theater Erfurt bekommen werde.
Was sehen die Buga-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie noch vor?
Besucher müssen sich an Verhaltensregeln halten. Dazu gehören ein Mindestabstand von 1,50 Metern, Gruppenbildung zu vermeiden, in bestimmten Situationen soll auch in den Außenbereichen, wenn es eng wird, eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Es soll Kontrollen geben, bei denen die Gäste gegebenenfalls darauf hingewiesen werden, die Regeln zu beachten. Über die Areale verteilt gibt es Desinfektionsstellen.
Und wie sieht es mit Essen und Trinken aus?
Auch die Gastronomie auf den Buga-Arealen darf zunächst nur eingeschränkte Angebote machen. Bratwürste, andere Snacks und Getränke gibt es allerdings auf die Hand.
Gibt es dann überhaupt Programm auf der Buga?
Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm unter anderem mit Konzerten, Sport-, Bildungs- und Beratungsangeboten liegt vorerst auf Eis. Buga-Geschäftsführerin Kathrin Weiß äußerte aber bereits die Hoffnung, im Laufe der bis zum 10. Oktober geplanten Blumenschau nach und nach Veranstaltungen und Angebote öffnen zu können - vorausgesetzt die Infektionslage lasse das zu.
Was gibt es dann überhaupt zu sehen auf der Buga?
Auf den weitläufigen Außenbereichen der Buga -Hauptstandorte gibt es verschiedene Themengärten zu entdecken, große Beete mit blühenden Blumen. Gartenideen etwa zur bienenfreundlichen Gestaltung oder zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Gärten werden vorgestellt. Auch Spielplätze gehören zu den Außenbereichen. Die Innenbereiche bleiben Besuchern zunächst verwehrt: So bleibt etwa das neue Klimazonenhaus Danakil - eigentlich ein Höhepunkt - erstmal geschlossen, so auch das Deutsche Gartenbaumuseum im Egapark und eine Ausstellung in der ehemaligen Klosterkirche auf dem Petersberg. Hintergrund ist, dass Experten von einer deutlich erhöhten Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus in geschlossenen Räumen ausgehen. Unter freiem Himmel ist die Gefahr demnach deutlich geringer.
Wie sieht es bei diesen Außenstandorten aus?
Insgesamt gibt es 24 Außenstandorte der Buga in ganz Thüringen - und mit dem Europa-Rosarium in Sangerhausen auch einen in Sachsen-Anhalt. Bei vielen dieser Standorte handelt es sich um frei zugängliche Anlagen und Gartendenkmäler, wie etwa dem Schlosspark Altenstein sowie dem Park an der Ilm und dem Schlosspark Belvedere in Weimar. Allerdings ist es auch hier ratsam, dass Besucher sich vor einer Anreise über die jeweils vor Ort geltenden Corona-Regeln informieren. (dpa)