Düsseldorf. Monatelang herrschte Stillstand auf den Flughäfen in NRW. Nun ist am Flughafen Düsseldorf die erste Maschine gestartet. Ziel: Mallorca.

Nach wochenlanger Corona-Pause ist am Montagmorgen vom Düsseldorfer Flughafen erstmals wieder eine Maschine mit Urlaubern gestartet. Der Tui-Flug X3 2312 zur Mittelmeerinsel Mallorca startete laut Angaben eines Flughafen-Sprechers um 8.55 Uhr - mit 45 Minuten Verspätung. Es habe Verzögerungen beim Catering gegeben. Laut Tui-Angaben war der Flug mit 189 Passagieren voll besetzt.

Bis zu 10 900 Urlauber aus Deutschland dürfen ab dem 15. Juni nach und nach auf die Balearen nach Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen. Die NRW-Flughafen erwarten, dass nach der Aufhebung der Reisewarnung für die meisten europäischen Länder der Flugverkehrs schrittweise wieder zunimmt.

Auch interessant

Viele Airlines bereiteten intensiv die Wiederaufnahme des Flugbetriebs vor, sagte ein Sprecher des größten nordrhein-westfälischen Flughafens in Düsseldorf. „Für den laufenden Monat Juni rechnen wir daher mit einem entsprechenden Anstieg des Angebotes.“ Der genaue Umfang sei aber noch nicht absehbar.

Die Nachfrage steigt wieder an

In den vergangenen Wochen hatten die Airports ihren Betrieb nahezu auf Null heruntergefahren. Es gab überall kaum noch Starts und Landungen. Für den Neustart haben die Flughäfen umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet, damit die Passagiere im Vorfeld des Fluges möglichst viel Distanz voneinander halten können.

Auch interessant

Die Lufthansa-Tochter Eurowings berichtete von einem spürbaren Anstieg der Nachfrage nach Urlaubsflügen. Vor allem vom Juli an werde der Flugplan wieder deutlich ausgeweitet, sagte ein Sprecher. Dann werde es drei Mal so viele Eurowings-Flüge geben wie im Juni. Das seien aber nur maximal 40 Prozent der Flugverbindungen im Juli des vergangenen Jahres. Eurowings ist nach eigenen Angaben Marktführer an den beiden größten NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln.

Gefängnis statt Mallorca

Die Bundespolizei hatte einen 67-Jährigen unter den Passagieren einer Maschine nach Palma herausgefischt und ins Gefängnis gebracht. Der Mann sei von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zur Festnahme wegen Computerbetruges ausgeschrieben gewesen, teilte die Polizei am Montag mit. Er war bereits im Februar 2019 rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt worden.

Ein 44 Jahre alter Mann konnte dagegen wie geplant nach Istanbul fliegen, allerdings erst nachdem er bei der Bundespolizei gut 8000 Euro eingezahlt hatte. Das Amtsgericht Wuppertal hatte ihn im März 2018 wegen Betrugs verurteilt und die Einziehung von 11 500 Euro festgelegt. Dem war der in Düsseldorf lebende Mann jedoch nicht nachgekommen. Nachdem er 8280 Euro bei der Polizei abgegeben hatte, durfte er mit seinen Eltern ins Flugzeug steigen.

Auch Griechenland soll wieder angeflogen werden

Auch interessant

Vom Flughafen Münster-Osnabrück sollen vom 2. Juli wieder regelmäßig Urlaubsflüge nach Mallorca starten. Auch die Kanarischen Inseln und Griechenland sollen dann wieder angeflogen werden. Der Airport hofft darauf, dass es eine Ausnahmeregelung für die Türkei von der bis zum 31. August verlängerten der Reisewarnung für außereuropäische Staaten gibt. Flüge nach Antalya und andere Ziele in der Türkei sind für den Flughafen ausgesprochen wichtig. Etwa 20 Prozent aller Passagiere stiegen in eine Maschine in die Türkei, sagte ein Sprecher.

Der Flughafen Dortmund rechnet damit, im Juli etwa 30 Prozent des Flugverkehrs aus dem Vorjahresmonat zu erreichen. „Wir tasten uns langsam ran“, sagte ein Sprecher.

Corona-Auflagen an beim Einchecken

In den vergangenen Wochen hatten die Flughäfen ihren Betrieb nahezu auf Null heruntergefahren. Es gab überall kaum noch Starts und Landungen. Nach Daten des Statistischen Landesamtes vom Freitag flogen im April von den sechs größten Flughäfen insgesamt nur 8369 Passagiere ab. Gegenüber dem Vorjahresmonat war das einen Rückgang von 99,6 Prozent.

Auch interessant

An den Flughäfen treffen die Passagiere auf vergleichbare Sicherheitsmaßnahmen. So gilt eine Maskenpflicht. Beim Check-In, vor den Sicherheits- und Bordkartenkontrollen sowie an den Gepäckausgaben soll durch getrennte Laufwege und Markierung der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. In den Wartebereichen müssen viele Sitze leer bleiben, das Einsteigen in die Maschinen erfolgt in gestaffelten Intervallen. (dpa)