Hannover/Frankfurt/Main. Kurz vor den Herbstferien geht der Reisekonzern Thomas Cook pleite. Die Urlaubspläne vieler Menschen werden damit über den Haufen geworfen.
Die Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook erwischt viele Urlauber kalt. Auch Kunden der deutschen Tochter können ihre geplanten Reisen derzeit nicht antreten.
Betroffen sind nach Angaben des Unternehmens alle Reisen, die am 25. und 26. September beginnen sollten. Wie es danach weitergeht, ist ungewiss.
Wer wegen der Situation bei Thomas Cook kurzfristig eine alternative Reise buchen möchte, findet noch Angebote. Überstürzt zu handeln, ist aber nicht empfehlenswert. Vier Tipps für Kurzentschlossene:
Andere Anbieter haben noch Kapazitäten
In der kommenden Woche (30.9.) starten mit Rheinland-Pfalz und Hessen die ersten Bundesländer in die Herbstferien. Auch wenn es inzwischen zeitlich sehr knapp ist, haben die Veranstalter noch freie Kapazitäten - bei DER Touristik gibt es diese etwa für Reisen nach Mauritius, Thailand und auf die Malediven, wie der Konzern mit den Marken Dertour, Meiers Weltreisen, ADAC Reisen, ITS und Jahn Reisen mitteilt. Für Tunesien, Ägypten und die Türkei gilt das ebenso wie für Südtirol in Italien.
Bei Tui gibt es laut einer Sprecherin auf den griechischen Inseln, auf Mallorca und dem spanischen Festland sowie in Ägypten "derzeit noch gute Angebote". Wer nicht wegfliegen möchte, dem böten sich in Deutschland und den Nachbarländern noch Herbsturlaubs-Optionen.
Bei dem Last-Minute-Veranstalter 5vorFlug von FTI finden Kunden ebenfalls kurzfristig noch Reisen zu Sonnenzielen. Angebote gibt es etwa noch für die Kanaren, Ägypten, Gambia oder Kuba. "Auch für den spontanen Familienurlaub hält unser Kurzfristveranstalter zu den Schulferienterminen passende Angebote bereit", erklärt eine Sprecherin.
Vergleichen, auch wenn die Zeit knapp ist
Die Planungen sind unter Umständen über den Haufen geworfen und Alternativen müssen schnell her. Wer kurzentschlossen buchen will, sollte trotzdem Preise und Konditionen prüfen. Die Angebote sind im Internet, im Reisebüro und am Flughafen-Schalter unterschiedlich, wie Verbraucherschützer erklären. Und im Netz oder direkt am Airport muss der Preis nicht immer der Beste sein.
Vielleicht ist das Angebot nur günstiger, weil tatsächlich bestimmte Leistungen gekürzt wurden - etwa Halbpension statt All Inclusive? Das Gesamtpaket der Reise sollte man sich in jedem Fall genau anschauen. Nach Tui-Angaben lohnt häufig ein Preisvergleich mit Abflughäfen in Bundesländern, wo gerade keine Ferien sind.
Kurzfristige Buchungen sparen nicht immer Geld
Last Minute ist günstig. Auf diese Annahme sollte man sich nicht zwingend verlassen, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Manchmal bekommen Urlauber kurzfristig nur noch die Ladenhüter - etwa ein älteres, nicht beliebtes Hotel. Ein Rat der Experten : Das Last-Minute-Angebot mit dem Katalog-Angebot vergleichen und dabei Preise, Leistungen und Qualität im Blick haben.
Dokumente am Airport hinterlegen
Wer seine Reiseunterlagen nicht digital zugeschickt bekommt, dem werden sie bei sehr kurzfristigen Buchungen mitunter am Flughafen hinterlegt. In dem Fall sollten Urlauber auch erst dort ihre Reise bezahlen. Denn erst wenn man den Reisesicherungsschein bekommen hat, der bei Pauschalreisen zu den Reiseunterlagen dazugehört, sollte das Geld fließen, empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW. Dieser Schein sichert einen nämlich bei der Pleite eines Veranstalters ab. (dpa)