Innsbruck. Der deutsch-österreichische Streit um den Transit-Schwerverkehr in Tirol geht in unverminderter Schärfe weiter. Letztes Wochenende gab es erste Sperrungen.
Der deutsch-österreichische Streit um regionale Fahrverbote in Tirol geht mit unverminderter Schärfe weiter. Deutschland müsse endlich an Maßnahmen arbeiten, speziell den Transit-Schwerverkehr zu reduzieren, forderte der Tiroler Ministerpräsident Günther Platter (ÖVP) in der «Passauer Neuen Presse» (Mittwoch).
«Dabei ist eine Anhebung der in Deutschland niedrigen Lkw-Maut auf das Niveau von Österreich, die das Fünffache beträgt, das Gebot der Stunde», sagte Platter. Das Fahrverbot auf bestimmten Strecken an Wochenenden und die Lkw-Blockabfertigung an der Grenze seien absolut notwendig. «Die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur in unserem Land ist überschritten», so der Tiroler Spitzenpolitiker.
Bund will gegen Österreichs Fahrverbote klagen
Am vergangenen Wochenende waren im Raum Innsbruck erstmals verschiedene Ausweich-Routen für den Transitverkehrgesperrt worden. Rund 1000 Autofahrer waren auf die Autobahn zurückgeschickt worden. Wegen der Sperren plant das deutsche Bundesverkehrsministerium eine Klage gegen den Nachbarn.
Unterdessen will auch das Bundesland Salzburg gegen den Ausweich-Verkehr vorgehen. Zwischen dem 13. Juli und 18. August können auf der Tauernautobahn (A10) bei Bedarf erstmals einzelne Autobahnabfahrten komplett gesperrt werden oder nur für den Ziel- und Quellverkehr offenbleiben. Mit der Maßnahme sollen Touristen auf der Autobahn gehalten und die Anrainergemeinden entlastet werden. (dpa)