Bangkok. Langzeit-Besucher über 50 Jahren müssen eine Krankenversicherung vorzeigen. Für Touristen, die kürzer als ein Jahr bleiben, gilt die Regel nicht.
Thailand will Langzeit-Besuchern über 50 Jahren ohne gültige Krankenversicherung künftig keine Aufenthaltserlaubnis mehr geben. Die strengeren Regeln werden vermutlich vom 1. Juli an gelten, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Bangkok mitteilte. Das Kabinett unter dem amtierenden Premierminister Prayut Chan-o-cha hat sie bereits verabschiedet. Für Thailand-Touristen, die kürzer als ein Jahr bleiben wollen, gilt die Regelung nicht.
Begründet werden die Änderungen damit, dass Thailands Krankenhäuser immer wieder auf Rechnungen von älteren ausländischen Patienten sitzen bleiben. Nach Angaben der Regierung wurden im vergangenen Jahr Rechnungen von mindestens 200 Millionen thailändischen Baht (etwa 5,6 Millionen Euro) nicht bezahlt. An Thailands Küsten leben auch zahlreiche deutsche Rentner für mehrere Monate im Jahr oder noch länger.
Höheres Risiko von Gesundheitsproblemen Grund für Regelung
Eine Ministeriumssprecherin sagte: «Wir haben festgestellt, dass die meisten Ausländer in Thailand keine Krankenversicherung haben.» Die Sonderregelung für Menschen über 50 begründete sie damit, dass diese ein «höheres Risiko von Gesundheitsproblemen» hätten. Bislang mussten ältere Dauergäste eine Versicherung nur nachweisen, wenn sie ein Zehn-Jahres-Visum haben wollten. Künftig ist dies auch bei einem neuen Ein-Jahres-Visum erforderlich beziehungsweise bei der Verlängerung eines bestehenden Visums.
Zwischenzeitlich gab es auch schon Überlegungen, von allen Thailand-Besuchern den Nachweis einer Krankenversicherung zu verlangen. Umgesetzt wurden solche Pläne bislang aber nicht. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 38 Millionen ausländische Urlauber in das südostasiatische Land, darunter auch mehr als 800 000 Deutsche. Genaue Angaben zur Zahl der deutschen Rentner gibt es nicht. (dpa)