Kevadiya. Mehr als 300 Krokodile einer bedrohten Art müssen einem Tourismusprojekt in Indien weichen. Sie werden aufgrund einer Statue umgesiedelt.

Die Krokodile müssen weichen, damit mehr Touristen die wohl höchste Statue der Welt besuchen können, wie die örtliche Forstbehörde mitteilte.

Ein Sumpfkrokodil (Crocodylus palustris) liegt fast unsichtbar im Wasser eines Tümpels neben Lotusblättern im Nationalpark von Wilpattu.
Ein Sumpfkrokodil (Crocodylus palustris) liegt fast unsichtbar im Wasser eines Tümpels neben Lotusblättern im Nationalpark von Wilpattu. © M.A. Pushpa Kumara/EPA/dpa

Die 182 Meter hohe "Statue der Einheit" im westindischen Bundesstaat Gujarat, die den indischen Unabhängigkeitshelden Sardar Vallabhbhai Patel darstellt, ist bislang nur per Bus aus der rund 200 Kilometer entfernten Stadt Ahmedabad erreichbar. Nun soll bei der Statue, auf dem Fluss Narmada in der Nähe der Sardar-Sarovar-Talsperre, ein Wasserflughafen entstehen.

Einige der seltenen Sumpfkrokodile (Crocodylus palustris) würden aus ihrem Teich in einen nahe gelegenen Stausee gebracht, hieß es. Der Transport habe bereits begonnen. Einem Bericht der Zeitung "Indian Express" zufolge werden die Tiere mit Fischködern in Käfige gelockt und dann per Lastwagen abtransportiert. Der Bau der Statue war ein Prestige-Projekt des indischen Premierministers Narendra Modi. Er weihte sie vor wenigen Monaten ein.

Geschützte Art

Sumpfkrokodile sind in Indien eine geschützte Art. In der Roten Liste der gefährdeten Tierarten sind sie als gefährdet eingestuft. Sie kommen vor allem auf dem indischen Subkontinent sowie in einigen umliegenden Ländern vor. Die Süßwasserkrokodile können bis zu vier Meter lang werden. (dpa)