Berlin. Unpünktliche Züge sind ein tägliches Ärgernis für Tausende Bahnkunden. Die Bahn gelobt Besserung, der Bund als Eigner will “massiv investieren“.
Mit mehr Personal will die Deutsche Bahn den Weg aus der Krise schaffen und pünktlicher werden. Voraussichtlich rund 22.000 neue Mitarbeiter sollen eingestellt werden, vor allem Lokführer, Fahrdienstleiter und Instandhalter.
Das bekräftigte die Deutsche Bahn nach einem Treffen der Konzern-Spitze mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Berlin. Zudem sollen fünf Prozent mehr ICE-Züge - täglich mindestens 225 - einsatzbereit sein. Die Bahn will auch die Mitarbeiter-Teams verdoppeln, die sich um die pünktliche Abfahrt von Zügen kümmern.
Schnellere Wartung von Zügen
Eine Personalaufstockung gehört allerdings zu den Maßnahmen, die bereits vorher bekannt waren. Neu ist, dass die Bahn sich stärker als bisher darauf konzentrieren will, Engpässe an besonders neuralgischen Punkten im Netz zu verringern. Daneben sollen Züge schneller gewartet und Kunden besser über Verspätungen oder Gleiswechsel informiert werden. Scheuer zeigte sich zufrieden über das vorgelegte Paket. Er hatte nach einem ersten Treffen mit der Bahn am Dienstag gesagt, für Bahnkunden solle es bis zum Sommer spürbare Verbesserungen geben.
Bahn-Chef Richard Lutz sagte: "Wir kommen an unsere Grenzen, Wachstum führt zu Engpässen. Wir brauchen mehr Kapazitäten, um die Verkehre von heute und morgen zu bewältigen. Deswegen gehen wir den Ausbau entschlossen an - im Netz, mit neuen Zügen und mehr Mitarbeitern." Er kündigte an, dass sich die Pünktlichkeit im Fernverkehr im Jahr 2019 um 1,6 Prozentpunkte auf 76,5 Prozent erhöhen werde.
Bahnkunden sollen in den Bahnhöfen zudem besser informiert werden: Rund 80 Bahnhöfe sollen dazu in den kommenden Monaten mit neuen Anzeigen, Monitoren und Tafeln ausgerüstet werden. Wegen Staus auf dem Schienennetz, Baustellen und Mängeln bei den Fahrzeugen war 2018 im Jahresdurchschnitt jeder vierte Fernzug der Deutschen Bahn zu spät. (dpa)