Düsseldorf. Wer in Länder mit Polio-Risiko reist, sollte rechtzeitig den Impfschutz auffrischen lassen. Der Zeitpunkt der letzten Impfung lässt sich in neueren Impfpässen schnell ablesen.
Fernreisende sollten über einen wirksamen Impfschutz gegen Kinderlähmung (Polio) verfügen. Das gilt nach Angaben des Centrums für Reisemedizin (CRM) besonders bei Zielen in Süd- und Vorderasien sowie für zahlreiche afrikanische Länder.
Neue Polio-Fälle gemeldet
Auch aus Venezuela seien im Jahr 2018 Polio-Fälle gemeldet worden. Liegt die letzte Impfung mehr als zehn Jahre zurück, sollte sie spätestens einen Tag vor der Reise aufgefrischt werden. Wer noch nie gegen Polio geimpft wurde, braucht eine Grundimmunisierung. Um diese sollte man sich spätestens sechs Wochen vor seiner Reise kümmern, rät Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.
Ob und wann zuletzt gegen Polio geimpft wurde, lasse sich in neueren Impfpässen gut erkennen: Sie haben ein eigenes Feld für Polio. In älteren Impfpässen ist es mitunter nicht so leicht abzulesen. Im Zweifel sollte man seinen Hausarzt fragen. In der Regel werden Kleinkinder gegen Polio geimpft. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut empfiehlt noch eine einmalige Auffrischung im Jugendalter.
Verbreitung über verunreinigtes Wasser
Der Polio-Virus verbreitet sich unter anderem über verunreinigtes Wasser. Eine Infektion kann zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Erbrechen und Verdauungsproblemen führen sowie in seltenen Fällen zu lebenslangen Lähmungen. Auch ein tödlicher Verlauf ist möglich. Laut CRM leiden viele noch Jahrzehnte nach einer Erkrankung an Symptomen wie Muskelschwäche und Nervenschmerzen. Heilbar sei Polio nicht. (dpa)