Papenburg. . Erneut fährt ein neues Kreuzfahrtschiff von der schmalen Ems hinaus auf die Weltmeere. Damit das gelingt, ist viel Aufwand nötig.
Das neue Kreuzfahrtschiff "AIDAnova" der Papenburger Meyer Werft hat am Dienstag ohne Probleme auf der schmalen Ems die Nordsee erreicht. Am Mittag passierte der 337 Meter lange und 42 Meter breite Neubau die letzte Engstelle bei Gandersum. Am Emssperrwerk verfolgten zahlreiche Schaulustige die Durchfahrt des Schiffes. In Emden wurde es gedreht, nachdem es zuvor wegen der besseren Manövrierbarkeit rückwärts gefahren war.
"AIDAnova" wird mit Flüssiggas betrieben
Für die Überführung hatte der Landesbetrieb NLWKN rund 49 Stunden zuvor die sieben Tore des Emssperrwerks geschlossen, um für den erforderlichen Wasserstand zu sorgen. Am Mittwochmorgen legt der Neubau vom niederländischen Eemshaven zu einer ersten Testfahrt in die Nordsee ab. Die "AIDAnova" gehört zu den größten in Deutschland gebauten Kreuzfahrtschiffen. Es ist nach Werftangaben das erste Kreuzfahrtschiff, dass mit Flüssiggas betrieben wird.
Bei derartigen Schiffsüberführungen laufen die Internetserver des Norddeutschen Rundfunks (NDR) heiß: "Unseren Livestream im Netz schauen dann wieder mehrere zehntausend Zuschauer", erzählt Steffen Gurr, Redaktionsleiter NDR online Niedersachsen. "Enthusiasten aus der ganzen Welt klicken unsere Live-Übertragung an." Mit mehreren Kameras und einer Drohne sendete die NDR-Online-Redaktion über den Tag verteilt an vier verschiedenen Stationen live im Netz.
Umweltschäden an der Ems durch Überführungen
Es gibt aber auch Kritik: Zuschauer beschweren sich über die aufwendige Inszenierung und verweisen auf die Umweltschäden an der Ems. Naturschützer beklagen seit Jahren, dass der Fluss für Schiffsüberführungen mit Millionenaufwand ausgebaggert wird und an Sauerstoffmangel und Verschlickung leidet. (dpa)