New York. Bis vor fünf Jahren war “5Pointz“ einer der Orte für Graffiti-Fans, dann kam der Abriss. Nun könnte ein Treppenhaus zur neuen Pilgerstätte werden.
Der einstige Lagerhauskomplex "5Pointz" in New York galt als Pilgerstätte für Graffiti-Künstler weltweit - fünf Jahre nach der umstrittenen Zerstörung ihrer Arbeiten haben zwei Dutzend von ihnen wieder gemeinsam zur Sprühdose gegriffen.
Die Arbeiten der aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Australien und Singapur stammenden Sprayer sind ab jetzt im Treppenhaus des Hotels CitizenM zu sehen. Mit den Auftragsarbeiten solle das legendäre Graffiti-Zentrum wiederbelebt werden, sagte Kuratorin Marie Flageul.
Kunst "vom Volk für das Volk"
Über insgesamt 420 Stunden verbrauchten die Künstler mehr als 500 Sprühdosen und 1.000 der als "Caps" bekannten Dosen-Aufsätze. Auf einer der Wände sind prominente Sprayer der Szene neben Künstlern wie Andy Warhol, Keith Haring und Jean-Michel Basquiat abgebildet. "Kunst über alles", steht an anderer Stelle geschrieben. "Unser Museum hat keine Türen und kein Dach. Es war vom Volk für das Volk", schreibt die Gruppe im Erdgeschoss.
"5Pointz" im Stadtteil Queens war seit den 90er Jahren eine Pilgerstätte für Künstler und Fans. Der Eigentümer hatte die Außenwände des Lagerhauses 2013 über Nacht mit weißer Farbe übermalen lassen. Er ließ den Komplex danach abreißen und auf dem Grundstück Luxuswohnungen bauen - zum Protest vieler Künstler und Unterstützer. Ein Gericht sprach einer Gruppe der Betroffenen im Februar Schadenersatz in Höhe von 6,7 Millionen Dollar (etwa 5,7 Mio Euro) für die Zerstörung ihrer Werke zu. (dpa)
"5Pointz"- Graffiti-Künstler schaffen neuen Kunstraum