Calvià. Immer wieder kommt es auf Mallorca zu tödlichen Unfälllen weil betrunkene Jugendliche sich in ihren Hotels von Balkon zu Balkon hangeln.
Nach tödlichen Balkonstürzen in Magaluf auf Mallorca haben sich die Behörden auf Kampagnen in den Herkunftsländern und stärkere Kontrollen bei der Alkoholwerbung geeinigt. In dem vor allem von britischen Urlaubern - aber auch von Deutschen - besuchten Badeort in der Gemeinde Calvià im Südwesten der Baleareninsel kamen dieses Jahr schon drei Touristen beim Sturz von Balkonen ums Leben. Darauf reagierte Calvià nun mit einer Krisensitzung.
Zu dem Treffen mit Bürgermeister Alfonso Rodríguez im Rathaus waren am Freitag Hoteliers sowie Vertreter des britischen Konsulats, der Regionalregierung und der Polizei geladen. Die Teilnehmer seien sich einig gewesen, dass vor allem Alkoholexzesse für das Problem verantwortlich seien, berichtete die «Mallorca Zeitung». Das britische Konsulat wolle deshalb unter anderem die Kampagnen gegen Alkoholmissbrauch verschärfen, hieß es.
Vom Balkon aus in den Hotelpool springen
Erst am Montag stürzte ein 18-jähriger Franzose aus dem dritten Stock einer Apartmentanlage in der Touristenhochburg Magaluf und erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Im April starb eine 19-jährige Britin, im Juni ein 20 Jahre alter Ire. Am Mittwoch verletzte sich ein 19-jähriger Brite bei einem Balkonsturz in Magaluf schwer.
Einige der Stürze ereignen sich auch beim sogenannten Balconing: Junge - meist betrunkene - Touristen hangeln sich dabei von Balkon zu Balkon oder versuchen, vom Balkon aus in den Hotelpool zu springen. (dpa)