Erfurt. Die Naturparks Südharz und Kyffhäuser lassen in Nordthüringen die Kassen klingeln. Jährlich kommen 27 Millionen Euro in die Region.

Der Naturtourismus in den beiden Nordthüringer Naturparks Südharz und Kyffhäuser ist aus Sicht des Thüringer Umweltministeriums schon jetzt ein relevanter Wirtschaftsfaktor. Das belegten die Zahlen einer aktuellen Studie der Universität Würzburg im Auftrag der Landesregierung, teilte das Ministerium am Donnerstag in Erfurt mit. Pro Jahr brächten demnach Besucher des Naturparks Kyffhäuser fast 27 Millionen Euro in die Region. Das sichere knapp 800 Arbeitsplätze. Im Südharz seien es über 20 Millionen Euro und knapp 600 Arbeitslätze, hieß es.

"Naturschutz schafft Jobs und kurbelt den Tourismus an - das haben wir jetzt noch einmal schwarz auf weiß", erklärte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). Dieser Effekt lasse sich bereits im länderübergreifenden Unecso-Biosphärenreservats in der Rhön beobachten. Es gehe um Einkommen in ländlichen Regionen und eine Perspektive für die nächsten zwei Jahrzehnte "im Einklang mit der Natur". Durch eine Unesco-Auszeichnung würden die Besucher- und Übernachtungszahlen und die Nachfrage nach regionalen Produkten weiter steigen, so Siegesmund. "Das kann auch im Norden Thüringens kommen."

Um die Ausweisung der Naturparks als ein mögliches Biosphärenreservat gibt es in der Region seit Jahren Diskussionen. Im vergangenen Jahr wurde deshalb von der Landesregierung ein Moderationsprozess gestartet, an dessen Ende im November 2018 ein Ergebnis stehen soll. Biosphärenreservate sind von der Unesco ins Leben gerufene Modellregionen, in denen eine nachhaltige Entwicklung im Zusammenspiel von Umwelt, Wirtschaft und sozialen Aspekten verwirklicht wird. (epd)