Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist ein Urlaubsparadies par excellence. Mit einzigartiger Symbiose aus Natur und Kultur.

Fischland-Darß-Zingst: Bei diesen Namen schnalzen Kenner mit der Zunge. Wegen der Ostsee vor der Brust und dem Bodden im Rücken, die sich beide manches Mal fast berühren. Wegen der Puderzuckerstrände, die nahtlos ineinander übergehen. Wegen der Kraniche, die jedes Jahr hier Station machen. Wegen der Kunst- und Fotoszene, die Fans aus aller Welt anzieht.

Und nicht zuletzt wegen der grenzenlosen Möglichkeiten zum Urlaub nach Maß. Ob Baden oder Surfen, Radeln oder Wandern, Vögel gucken oder Fische fangen, Landschaft knipsen oder Landschaft malen – auf dem schmalen Streifen findet jeder sein Urlaubsglück.

Natur ist Trumpf

Natur ist hier Trumpf und ihr As der Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“. Bis auf die neun Bade- und Erholungsorte steht praktisch die gesamte Halbinsel unter Schutz. Mit Raritäten wie Windwatt, Sandhaken und Nehrungen. Mit dem berühmten Weststrand und Bäumen, die bizarr verdreht vor dem Wind „flüchten“.

Ein Paradies auch für Ornithologen – im Nationalpark brüten sage und schreibe 130 Vogelarten. Und zwei Mal im Jahr wird die Begeisterung zum Massenphänomen – wenn 60 000 Kraniche einfliegen zum Tanken und Tanzen. Dann rücken Heerscharen von Fans an auf der Jagd nach dem ultimativen Schnappschuss. Und noch ein fantastisches Extra spendiert der Herbst: mit röhrenden Hirschen im Dünensand.

Kein Wunder, dass das Idyll stets auch kreative Geister anzog. Die ersten kamen 1889 und verliebten sich so unsterblich, dass sie für immer blieben. Um all das zu malen, was sie so sehr faszinierte: die Weite der Landschaft. Die Launen des Meeres. Den Zauber des Lichts. Dünen und Steilküste. Bauernkaten und Scheunen. Fischer und Segelboote. Die Wiesen am Bodden und die Wälder am Darß. Die 1892 gegründete Künstlerkolonie Ahrenshoop wird zum Sehnsuchts-, Wallfahrts- und Zufluchtsort. Heute, 126 Jahre später, ist sie einer der größten kulturellen Schätze der Halbinsel und das Kunstmuseum ein europaweit funkelnder Edelstein.

Fotofestival als Highlight

Natur als Modell ist auch Maß aller Dinge für Fotografen aus aller Welt, die sich in Zingst regelmäßig die Klinke in die Hand geben. Dort hat sich das Max Hünten Haus in atemberaubenden fünf Jahren einen Spitzenplatz in der Welt der Fotografie erobert. Als einzigartiges Medienzentrum mit XXL-Printstudio, Technik-Ausleihe und Beratung. Als Fotoschule mit jährlich 150 Workshops. Als Hotspot für Foto-Shows und Multimediavorträge renommierter Fotografen. Und als Organisator gefeierter Fotowettbewerbe und Großveranstaltungen wie den jährlichen Fotoherbst. Absoluter Höhepunkt: das jährliche Umweltfotofestival „horizonte zingst“, das immer Ende Mai eine Woche lang großartige Ausstellungen, Fotoworkshops, Multivisionsshows, Events sowie Begegnungen mit großen Fotografen im erstklassigen Portfolio hat.

Viele Punkte, an denen Künstler einst Inspiration fanden, sind auf thematischen Touren Schritt für Schritt zu entdecken: So kann man auf dem Kunstpfad in Ahrenshoop zu beliebten Maler-Motiven wandern. Auf dem Postkartenpfad in Wieck und auf der Kulturstraat in Born historische Ansichten des Ortes mit der Gegenwart vergleichen. In Zingst auf dem FotoKunstPfad echte Kunstwerke als Impuls für fantasievolle Selbstinszenierungen nutzen und in Prerow dem Darßer Haustürenpfad folgen. Dieser hat die bunt bemalten und reich verzierten Holztüren zum Thema, die schon vor über 200 Jahren vom Wohlstand erfolgreicher Seefahrer kündeten.

Asse im Küstenvorland

In der Schatzkiste von Fischland-Darß-Zingst steckt jedoch noch mehr. Im Küstenvorland zum Bei-spiel mäandert die Recknitz ganz und gar malerisch durch die romantische Wildnis uralter Torfmoore. Ein Flüsschen, das urwüchsige Natur in frappierender Einsamkeit und Stille offenbart. Und ein Paddelrevier, wie man es sich schöner kaum vorstellen kann: mit Weiden und Schilfinseln. Mit Trollblumen und Orchideen. Mit Libellen und Moorfröschen.

Berühmt ist Fischland-Darß-Zingst auch für das „Gold des Nordens“. Besonders in Ribnitz-Damgarten, dem Tor zur Halbinsel, kann man das in erstaunlicher Masse und Klasse erleben. Hier residiert im atmosphärischen Backsteinkloster das „Deutsche Bernsteinmuseum“ und präsentiert Europas schönste Bernsteinausstellung mit 1600 ausgesuchten Exponaten. Und in der Schau-Manufaktur von Ostdeutschlands größtem Schmuckproduzenten spielt Bernstein ebenfalls eine herausragende Rolle – auf drei Etagen des beeindruckenden Bauwerks.

Informationen und Kontakt

Anreise: Mit dem Auto ab dem Ruhrgebiet in rund sechs Stunden (rund 575 Kilometer) nach Ribnitz-Damgarten. Oder mit dem Zug unter www.bahn.de

Kultur-Leuchttürme: Kunstmuseum Ahrenshoop, kunstmuseum-ahrenshoop.de

Kontakt: Infos und Vermittlung zu Übernachtungen (keine Buchungen) beim Tourismusverband FDZ, Telefon 038324/64 00, www.fischland-darss-zingst.de
Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern, Telefon 0381/4 03 05 00, www.auf-nach-mv.de.