München. . Nachdem der Journalist Deniz Yücel freigelassen wurde, hofft Binali Yildirim auf die Entschärfung der deutschen Reisehinweise für die Türkei.
Nach der Freilassung des Journalisten Deniz Yücel setzt die türkische Regierung darauf, dass die Reisehinweise des Auswärtigen Amts für die Türkei wieder entschärft werden. Das sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Im Juli waren die Reisehinweise nach der Festnahme des deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner verschärft worden. Seitdem warnt das Auswärtige Amt vor willkürlichen Festnahmen, zu denen es in allen Landesteilen "einschließlich der touristisch frequentierten Regionen" kommen könne.
Yildirim sagte in dem dpa-Interview dazu: "Das hoffen wir, dass das wieder zurückgenommen wird." Trotz all der Reisehinweise sei der Tourismus aus Deutschland in die Türkei weniger stark zurückgegangen als erwartet. "In diesem Jahr gibt es bei den Reservierungen ein Plus von 50 Prozent", betonte Yildirim. "Ich glaube, (...) mit einer Aufhebung der Reisehinweise wird es noch mehr geben."
Weitere Gefangene in der Türkei
Steudtner wurde im Oktober freigelassen. Seit Freitag ist mit Deniz Yücel auch der prominenteste deutsche Häftling, der wegen Terrorvorwürfen in einem türkischen Gefängnissen saß, wieder auf freiem Fuß und durfte nach Deutschland ausreisen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts gibt es aber noch fünf weitere politische Gefangene in der Türkei, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Deutsche Touristen stellten noch bis 2016 die größte Urlaubergruppe in der Türkei, doch brach ihre Zahl da schon deutlich ein. 2017 setzte sich der Rückgang fort. Reiseveranstalter berichten, dass die Zahl der Buchungen in Deutschland für die Türkei für dieses Jahr jedoch wieder deutlich zugenommen habe. (dpa)