Rom. Kreuzfahrtschiffe sollen die Lagune von Venedig künftig nicht mehr befahren dürfen. DieStadt plant einen neuen Hafen außerhalb des Zentrums.
Kreuzfahrtkolosse vor dem Markusplatz in Venedig sollen nach dem Willen der italienischen Regierung bald der Vergangenheit angehören. Nach jahrelangem Streit über das Thema sollen die riesigen Schiffe künftig nicht mehr vor dem historischen Zentrum der Lagunenstadt fahren. Wie das Verkehrsministerium in Rom am Dienstagabend nach einem Treffen mit den Vertretern Venedigs und der Region mitteilte, sollten die Schiffe stattdessen eine andere Route fahren und im weniger glamourösen Marghera am Festland halten. Bis dort das notwendige Terminal gebaut ist, sollen aber noch drei bis vier Jahre vergehen.
Um die Riesenschiffe, die sich im Kanal von Giudecca dicht an Sehenswürdigkeiten wie dem Markusplatz vorbeischieben, wird seit langem bitter gestritten. Umwelt- und Kulturschützer sehen das Unesco-Welterbe Venedigs sowie das sensible ökologische Gleichgewicht in der Lagune bedroht. Unternehmer und Tourismusveranstalter sehen dagegen ihr Geschäft in Gefahr. Die Unesco hatte Venedig bereits gewarnt, schnellstmöglich etwas gegen das Problem mit den Kreuzfahrtschiffen und dem Massentourismus zu unternehmen.
"Es reicht, dass der Unesco und der Welt klar ist, dass wir eine Lösung für die großen Schiffe in der Lagune haben", sagte Venedig Bürgermeister Luigi Brugnaro. (dpa)