Essen. .
Städtetourismus in Deutschland darf aus Sicht von Tourismusexperten die Natur nicht zu stark belasten und die Einheimischen nicht aus dem Blick verlieren. "Wir sehen, dass in vielen Städten mittlerweile das Wachstum im Tourismus dabei ist, gewachsene lokale Strukturen zu zerstören", warnte die Vizepräsidentin des Deutschen Tourismusverbands, Heike Döll-König, am Dienstag vor Beginn der jährlichen Tourismustagung "Deutsches Städte- und Kulturforum" in Essen. Einwohner der Städte könnten sich nicht mehr vorbehaltlos über steigende Gästezahlen freuen.
Noch keine Akzeptanzprobleme in Deutschland
In Barcelona und Venedig klagten Einheimische bereits über steigende Mieten oder die Verdrängung einheimischer Läden und Lokale durch Geschäfte für Touristen. Ähnliche Akzeptanzprobleme gebe es in Deutschland noch nicht, wenngleich das Risiko erkannt sei: In Berlin setze man sich bereits mit dem Thema auseinander. "Bei noch mehr touristischer Wertschöpfung sollten wir nicht die Fehler von anderswo wiederholen", sagte Döll-König.
Der Tourismus in Deutschland verzeichnet nach Verbandsangaben das siebte Wachstumsjahr in Folge. Bis Mittwoch sprechen die rund 120 Experten auf der Essener Tagung unter anderem auch über Chancen der Digitalisierung für den Kulturtourismus und über Sicherheit bei Großveranstaltungen. (dpa)