Bukarest. Behörden sperrten den Zugang zur Festung Poenari in den Karpaten, weil eine Bärenfamilie in der Nähe wohnt. Die soll nun umgesiedelt werden.
Fans von Dracula und mittelalterlichen Burgen müssen zurzeit auf eine Attraktion verzichten, weil eine Bärenfamilie in der Nähe der Festung Poenari in Rumänien gesichtet worden ist. Die Burg Poenari auf einem Felsen in den Südkarpaten war eine der Residenzen des Fürsten Vlad ("Der Pfähler") Tepes, dem Vorbild von Bram Stokers Roman "Dracula". Das Bauwerk, das Tepes im 15. Jahrhundert vollenden ließ, zieht viele Touristen an. Wegen der akuten Bären-Gefahr haben die Behörden den Zugang zur Burg vorerst gestoppt.
Die Bärenmutter und ihre drei Jungen sollen nun eingefangen und in ein anderes Revier gebracht werden. Dazu erteilte das Umweltministerium in Bukarest am Donnerstag die Genehmigung. Die Polizei erklärte nach Angaben der rumänischen Nachrichtenagentur Mediafax, die Touristen seien mit schuld an der Anwesenheit der Bären an der Burg, weil sie die Tiere immer wieder fütterten.
Eine der größten Braunbärenpopulationen Europas
Bären sind in den rumänischen Karpaten keine Seltenheit. Die mehr als 5000 Tiere bilden hier eine der größten Braunbärenpopulationen Europas. Immer wieder reißen sie Schafe, wühlen in Mülltonnen der Karpatenorte oder greifen zeltende Touristen an. (dpa)